Insolvenz in Sicht? GM bereitet sich vor
07.04.2009, 20:16 UhrDie angeschlagene Opel-Mutter General Motors trifft Kreisen zufolge Vorbereitungen für eine mögliche Insolvenz. Die Vorbereitungen seien "intensiv und ernsthaft", hieß es. Ein Plan zur Aufspaltung des Konzerns in ein "neues Unternehmen" bestehend aus den erfolgreicheren Sparten und ein "altes Unternehmen" mit den weniger profitablen Geschäftsbereichen gewinne an Fahrt. Die Idee werde als die beste Konzernstruktur für die Zukunft angesehen. GM-Aktien gaben knapp 14 Prozent nach.
Im Fall der Aufspaltung von GM würde das neue Unternehmen wohl einige frühere Schulden wie besicherte Schulden aus dem Insolvenzverfahren heraus übernehmen, wie die zweite Person weiter sagte. GM-Anleiheninhaber müssten im Fall einer Insolvenz aber wohl große Verluste hinnehmen. Auch GM-Händler und Streitwerte in Gerichtsverfahren würden in Mitleidenschaft gezogen, falls die neue Konzernstruktur Teil einer Unternehmensinsolvenz sei, hieß es weiter.
Nach den Worten von GM-Chef Fritz Henderson bevorzugt der Konzern eine außergerichtliche Restrukturierung, schließt aber im Notfall auch eine Insolvenz nicht aus. GM wollte sich am Dienstag nicht weiter äußern.
Die US-Regierung hatte die Restrukturierungspläne von GM und Chrysler mitsamt deren Bitte um weitere etwa 22 Mrd. Dollar Staatshilfen jüngst als unzureichend zurückgewiesen. Sie hatte GM 60 Tage Zeit gegeben, ein neues Sanierungskonzept vorzustellen. Indes sucht Opel dringend einen Investor, um sich von der ums Überleben ringenden US-Mutter teilweise zu lösen.
Opel ist liquide
Die deutsche Tochter Opel bereitet sich nach Angaben des zuständigen Amtsgerichts in Darmstadt nicht auf eine Insolvenz vor. "Ich habe davon keine Kenntnis", sagte ein Sprecher. Ein Opel-Sprecher sagte, eine GM-Insolvenz würde nicht automatisch auch eine Opel-Insolvenz nach sich ziehen. Beide Firmen seien rechtlich eigenständige Einheiten und Opel sei liquide.
Opel hatte schon im November milliardenschwere Staatshilfen beantragt, um bei einer möglichen GM-Insolvenz auf eigenen Beinen stehen zu können. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat Opel Bürgschaften zugesagt, diese aber an das Engagement eines Investors geknüpft, den Opel derzeit sucht.
Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg bekräftigte derweil, sich für Gespräche mit potenziellen Investoren bereit zu halten. Einen Bericht des Handelsblatts, wonach er in der kommenden Woche nach Abu Dhabi reisen werde, um mit Interessenten zu sprechen, wies er aber zurück. Dafür gebe es keine konkreten Pläne, sagte der Minister am Dienstag am Rande eines Besuchs in Moskau.
Quelle: ntv.de