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Kummer mit Satraplatin GPC zieht Antrag zurück

Das Biotechunternehmen GPC Biotech hat die Hoffnung auf eine schnelle Zulassung seines Krebsmittels Satraplatin in den USA aufgegeben. GPC werde, wie von einem Beratergremium der US-Gesundheitsbehörde FDA empfohlen, erst die Analyse der endgültigen Überlebensdaten aus der Zulassungsstudie des auch unter den Namen Orplatna bekannten Mittels abwarten, teilte die Firma mit und zog ihren Zulassungsantrag vorläufig zurück.

Die Daten sollen innerhalb der nächsten sechs Monate vorliegen. Wenn sie positiv sind, wolle GPC die Zulassung so schnell wie möglich wieder bei der FDA beantragen, hieß es weiter

Damit reagiert das Unternehmen auf den herben Rückschlag, den es in der vergangenen Woche im Zulassungsverfahren für das Mittel erlitten hatte. Ein Beratergremium für Krebsmedikamente der FDA hatte empfohlen, vor der Entscheidung über eine Zulassung erst die endgültigen Ergebnisse aus der Studie abzuwarten, die zeigen, wie lange mit Orplatna behandelte Patienten überlebten. Die FDA will Mitte August über ihr Vorgehen entscheiden. Sie berücksichtigt aber meist die Empfehlungen ihrer Beratergremien.

Eine Markteinführung des Präparats in den USA dürfte sich damit nun zumindest deutlich verzögern. GPC hatte ursprünglich gehofft, schon im August die US-Zulassung für das Mittel zu bekommen. Basis dafür sollten Daten sein, die zeigten, dass das Mittel die Krankheit besser bremst als ein Scheinmedikament.

An der Börse wurde die Entscheidung, einen vorläufigen Schlussstrich unter die Satraplatin-Geschichte zu ziehen, mit einem Kursplus von zeitweise mehr als sechs Prozent honoriert. Die Enttäuschung über die gescheiterte Zulassung hatte den Titel allerdings in den letzten Tagen zeitweise um mehr als 40 Prozent einbrechen lassen.

Orplatna ist mit einem erwarteten Spitzenumsatz von mehr als 500 Mio. Dollar der größte Hoffnungsträger von GPC. Das Unternehmen strebt eine Zulassung in Kombination mit dem Entzündungshemmer Prednisone zur Behandlung von Patienten mit hormonresistentem Prostatakrebs an, bei denen eine Chemotherapie versagt hat.

Quelle: ntv.de

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