Streit um Gaspreise Gazprom droht Kiew
07.02.2008, 18:48 UhrRussland hat der Ukraine wegen angeblich ausstehender Rechnungen erneut damit gedroht, den Gas-Hahn zuzudrehen. Sollte Kiew nicht sofort seine Schulden in Höhe von 1,5 Mrd. US- Dollar begleichen, müsse ab kommendem Montag mit einer Unterbrechung der russischen Lieferungen gerechnet werden. Das kündigte der Sprecher des staatlich kontrollierten Gasmonopolisten Gazprom, Sergej Kuprijanow im russischen Staatsfernsehen an. Beim Gasstreit zwischen beiden Ländern vor zwei Jahren war es auch bei den Endkunden in der Europäischen Union vorübergehend zu Engpässen gekommen.
Russland hatte zuletzt mehrfach einen Lieferstopp angedroht. Auslöser des jüngsten Streits sind verringerte Lieferungen von relativ billigem Gas aus Zentralasien über Russland an die Ukraine. Russland sah sich deshalb in den vergangenen Monaten gezwungen, mehr von dem eigenen Gas beizusteuern, wodurch sich der Gesamtpreis erhöhte. "Wenn die Ukraine dieses Problem nicht aus der Welt schafft, muss Gazprom die Lieferung von russischem Gas an die Ukraine einstellen", sagte Kuprijanow. Gazprom halte die Europäische Union in dieser Angelegenheit ständig auf dem Laufenden.
Die Ukraine ist das wichtigste Transitland für russisches Erdgas. Die neue ukrainische Regierungschefin Julia Timoschenko hat angekündigt, neue Gasverträge mit Russland aushandeln zu wollen. Sie wirft Gazprom vor, mit Hilfe undurchsichtiger Verträge über den umstrittenen Zwischenhändler Rosukrenergo zusätzlich Profit zu machen. Der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko wird am Dienstag, 12. Februar, zu Gesprächen in Moskau erwartet.
Quelle: ntv.de