Allianz und Coba Gebot für die Postbank
22.05.2008, 16:57 UhrDie Allianz und die Commerzbank bieten einem Magazinbericht zufolge gemeinsam für die Postbank. Die beiden Finanzkonzerne hätten ein zehn Mrd. Euro schweres Gebot für die Post-Tochter abgegeben, berichtet das "Manager-Magazin" und beruft sich dabei auf "Kreise der beteiligten Unternehmen".
Der Zusammenschluss aus der Allianz-Tochter Dresdner Bank, der Commerz- und der Postbank soll zum neuen nationalen Bankchampion werden, der den bisherigen Branchenprimus Deutsche Bank überflügeln würde, hieß es in dem Bericht weiter. Die Postbank-Aktie legte daraufhin deutlich zu.
Zuvor hatte der Versicherungskonzern Allianz seinen Aktionären eine Lösung für seine schwächelnde Tochter Dresdner Bank in Aussicht gestellt. Nach anhaltenden Spekulationen um die Zukunft der Bank bestätigte Konzern-Chef Michael Diekmann am Mittwoch auf der Hauptversammlung erstmals Verhandlungen zur erwarteten Neuordnung in der deutschen Banken-Branche. "Derzeit finden Gespräche statt, die aber noch nicht das Stadium erreicht haben, dass ich jetzt darüber berichten könnte", sagte Diekmann Aktionärsschützer verlangten eine möglichst rasche Trennung von der Tochter, die im ersten Quartal wegen der Belastungen aus der Finanzkrise tief in die Verlustzone gestürzt war und zum Gewinneinbruch des Konzerns beigetragen hatte.
Dresdner macht Probleme
Die Allianz hatte zuletzt noch einmal bekräftigt, in der Konsolidierung der fragmentierten Banken-Landschaft eine aktive Rolle spielen zu wollen, sich zur Frage von Verhandlungen aber bedeckt gehalten. Auch bei dem Aktionärstreffen wollte Diekmann nicht konkreter werden: "Um unsere Verhandlungsposition nicht zu schwächen, bitte ich um Ihr Verständnis, dass ich auch in der anschließenden Aussprache nicht mehr zu diesen Gesprächen sagen kann." Erstmals sehe man derzeit eine "real erscheinende Möglichkeit eines nennenswerten Konsolidierungsprozesses auf dem deutschen Bankenmarkt", die Allianz begrüße diese Entwicklung. "In einem Umfeld, das in Deutschland durch die öffentlich-rechtlichen Institute geprägt ist, muss es für die privaten Bankinstitute das Ziel sein, wettbewerbsfähige Marktanteile zu bilden", erklärte der Konzern-Chef.
Wegen der Belastungen aus der Finanzkrise hatte die Dresdner Bank im ersten Quartal ein Minus von 513 Mio. Euro ausweisen müssen - nach einem Gewinn von 612 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. In den vergangenen Monaten war immer wieder spekuliert worden, die Allianz könne sich von ihrer im Jahr 2001 für rund 23 Mrd. Euro übernommenen Tochter Dresdner trennen. Auch als potenzieller Käufer der Postbank war die Allianz wiederholt im Gespräch. Neue Nahrung erhielten die Spekulationen durch die Mitte März beschlossene Aufteilung der Dresdner Bank in zwei "marktfähige" Institute: eines für das Privat- und Firmenkundengeschäft und eines für das Kapitalmarktgeschäft und Investmentbanking.
Quelle: ntv.de