Meldungen

"Bedrohung für Sicherheit" Gefahr durch Fälschungen

Im Kampf gegen Produktpiraterie haben die europäischen Zollbehörden eine deutliche Zunahme gefälschter Kosmetika, Spielwaren und Medikamente festgestellt. Die Zahl beschlagnahmter Körperpflegeprodukte und Kosmetika stieg 2007 gegenüber dem Vorjahr um über 260 Prozent, wie die EU-Kommission am Montag in Brüssel mitteilte. Auch wurden doppelt so viele gefälschte Spielwaren sichergestellt wie 2006. Die Zahl der gefälschten Medikamente stieg um 50 Prozent.

Insgesamt sank die Zahl der an EU-Grenzen, Flug- und Seehäfen beschlagnahmten Nachahmerprodukte aber von 128 Mio. auf rund 79 Mio. Nach Kommissionsangaben ist dies vor allem auf einen Rückgang bei CD-Raubkopien und gefälschten Zigaretten zurückzuführen. Die gleichzeitige Zunahme von Fälschungen sensibler Produkte wie Medikamente und Spielwaren sei "eine ernste Bedrohung für Sicherheit und Leben unserer Bürger, der Verbraucher", erklärte der zuständige EU-Kommissar Lszl Kovcs.

Kovcs kündigte eine verstärkte Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern gefälschter Produkte an. An deren Spitze steht weiterhin China: 60 Prozent der im vergangenen Jahr in der EU beschlagnahmten Produkte stammten aus der Volksrepublik. Wichtigstes Herkunftsland für gefälschte Lebensmittel und Getränke sei der EU-Beitrittskandidat Türkei, erklärte Kovcs. Die meisten nachgemachten Kosmetika und Körperpflegeprodukte kämen aus Georgien, gefälschte Medikamente vor allem aus Indien, den Vereinigten Arabischen Emiraten - und der Schweiz. Deren hoher Anteil sei auf eine außergewöhnlich große Lieferung von sechs Mio. gefälschten Tabletten zurückzuführen.

Die gefälschten Waren wurden in 43.000 verschiedenen Lieferungen entdeckt, von denen rund die Hälfte an Flughäfen sichergestellt wurde. Über 30 Prozent der Lieferungen wurden in Frankreich abgefangen. Bei der Zahl der beschlagnahmten Produkte liegt dagegen Italien in Führung. Der deutsche Zoll stellte gut elf Mio. Nachahmerprodukte sicher, das entspricht etwa 15 Prozent der EU-weit beschlagnahmten Fälschungen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen