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AOK-Rabattverträge untersagt Generika mit Umsatzplus

Die Hersteller von Nachahmer-Präparaten - sogenannten Generika - haben im Januar in Deutschland mit 318 Millionen Euro ein Umsatzplus von 12,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnet. Das berichtete der Branchenverband Pro Generika in Berlin. Bei patentgeschützten Arzneimitteln und Medikamenten ohne Konkurrenz der günstigeren Nachahmer-Präparate sei der Umsatz der Hersteller dagegen um 20,8 Prozent auf 966 Millionen Euro gestiegen.

Vor dem Hintergrund des stärkeren Anstiegs bei den neuen, teureren Mitteln sagte Pro-Generika-Geschäftsführer Peter Schmidt, es gebe immer noch Einsparmöglichkeiten bei den Arzneimitteln. Kritiker werfen der Pharmabranche seit langem vor, teure Innovationen oft ohne echten Zusatznutzen auf den Markt zu bringen. Der Umsatzanstieg bei Generika sei in erster Linie einer Absatzsteigerung geschuldet, betonte Schmidt.

Rabattforderungen chancenlos

Keine Chance sieht Schmidt nach einer Schlappe für die AOK vor Gericht für weitere Rabattverträge in diesem Jahr. "2008 wird es nicht einen einzigen neuen legalen Rabattvertrag geben." Das Landessozialgericht Baden-Württemberg hatte den Allgemeinen Ortskrankenkassen am Mittwoch verboten, weiter Rabattverträge mit Generika-Herstellern zu schließen. Damit liegen Verträge zu rund 60 Wirkstoffen auf Eis. Bemängelt wurden die Vergaberichtlinien der AOK. Seit Jahresbeginn gelten bereits AOK-Rabattverträge mit 30 Herstellern für 22 Wirkstoffe.

175 Millionen Euro sollen so zugunsten der Beitragszahler eingespart werden. Insgesamt hatte die AOK bis zu eine Milliarde Euro sparen wollen. Kassen können seit 2003 Rabattverträge mit Pharma-Unternehmen über Generika aushandeln. Durch die Gesundheitsreform 2007 wurde die Umsetzung der Verträge erleichtert.

Quelle: ntv.de

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