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Gasstreit mit Ukraine Gerangel hinter den Kulissen

Nach dem Lieferstopp von russischem Gas in die Ukraine ist in dem Energiestreit zwischen Kiew und Moskau vorerst keine Lösung in Sicht. Eine ukrainische Regierungsdelegation will Gespräche unter anderem mit der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft über die weitere Gasversorgung Westeuropas führen.

Russland hatte der Ukraine am Neujahrstag den Gashahn zugedreht, weil sich beide Seiten nicht auf neue Preise und Lieferverträge einigen konnten. Für Verbraucher im Westen bestand weiter keine Gefahr einer Unterversorgung. Deutschland, die USA und die EU forderten beide Seiten zu einer raschen Beilegung des Konflikts auf. Rund 80 Prozent des für Europa bestimmten Gases werden über ukrainisches Territorium gepumpt. Die ukrainische Führung hofft auf eine Lösung des Streits bis zum 7. Januar.

Das ukrainische Unternehmen Naftogas hatte in Kiew mitgeteilt, aus technischen Gründen den Transit von rund 21 Mio. Kubikmetern des für Westeuropa bestimmten Gases pro Tag nicht gewährleisten zu können. Russland hatte das Transitvolumen am Vortag offenbar vorsorglich etwa um diese Menge auf 326 Mio. Kubikmeter täglich erhöht. Der russische Gasmonopolist Gazprom werde prüfen, ob die Ukraine Gas illegal abzapfe, um den Eigenbedarf zu decken, hatte Konzern-Sprecher Sergej Kuprijanow angekündigt. Vor drei Jahren gab es Westeuropa Probleme mit der Gaslieferung, weil die Ukraine Gas gestohlen haben soll.

Die unter einer schweren Wirtschaftskrise leidende Ukraine will in diesem Jahr für das Gas aus Russland höchstens 210 Dollar (150 Euro) je 1000 Kubikmeter bezahlen und zudem mehr Gebühren für den Transit verlangen. Russland fordert 250 Dollar. Das ist eine Erhöhung um etwa 70 Dollar des bisher von der Ukraine bezahlten Preises, aber deutlich weniger als Westeuropa bezahlt. Laut Gazprom-Chef Alexej Miller liegt der aktuelle Marktpreis bei 418 US-Dollar je 1000 Kubikmeter Gas.

Quelle: ntv.de

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