Babcock-Pleite Gericht entlastet TUI
11.12.2007, 13:12 UhrIm jahrelangen Rechtsstreit um die Pleite des Babcock-Borsig-Konzerns ist der Insolvenzverwalter mit einer Klage gegen den früheren Eigner TUI gescheitert. Das Frankfurter Landgericht habe eine Schadenersatzklage über zuletzt noch 171 Millionen Euro abgewiesen, bestätigte das Gericht am Dienstag.
Aus Sicht des Insolvenzverwalters war die TUI AG beziehungsweise deren Vorgängerkonzern Preussag mitverantwortlich für den Niedergang des Oberhausener Traditionsunternehmens. Preussag hatte sich 1999 an Babcock beteiligt und dafür einen Teil des Anlagenbaus und des Werftengeschäft erhalten. Aus Sicht des Insolvenzverwalters waren diese Geschäftsteile nicht so werthaltig wie angenommen. Dies war von TUI nach der Insolvenz 2002 stets bestritten worden. Das Frankfurter Gericht habe diese Auffassung nun bestätigt, erklärte TUI. Eine genaue Urteilsbegründung wird in drei bis vier Wochen erwartet.
Das Frankfurter Urteil könnte auch die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Düsseldorf zu der Babcock-Pleite beeinflussen. Die Verfahren gegen TUI-Chef Michael Frenzel und zwei Babcock-Manager wegen Beihilfe zur Untreue war kürzlich gegen eine Geldauflage wegen vermutlich geringer Schuld eingestellt worden. Der TUI-Chef soll 750.000 Euro zahlen und gilt damit weiterhin als unschuldig. Fortgeführt werden derzeit noch die Ermittlungen gegen TUI-Finanzvorstand Rainer Feuerhake und den früheren Babcock-Chef Klaus Lederer.
Quelle: ntv.de