Meldungen

Keine Verstaatlichungen in USA Gerüchte dementiert

Das Weiße Haus und das US-Finanzministerium sind am Freitag Spekulationen über eine Verstaatlichung von Banken entgegengetreten. Finanzminister Timothy Geithner setze sich weiter dafür ein, dass das private Bankensystem erhalten bleibe, sagte ein Sprecher in Washington.

Niemand sollte die derzeit kursierenden Gerüchte als "Hinweis auf die Politik der Regierung" betrachten, sagte der Sprecher weiter. Der Sprecher des Weißen Hauses, Robert Gibbs, hatte sich zuvor ähnlich geäußert. Die Regierung glaube weiterhin fest daran, dass ein privates Bankensystem der richtige Weg sei, sagte er im Fernsehen.

Zahlreiche Kommentatoren hatten zuvor darüber spekuliert, dass langfristig nur noch eine Verstaatlichung die Bank of America und die Citigroup retten könnten. Die Ängste vor einem massiven Eingreifen Washingtons hatten daraufhin die Kurse der beiden Großbanken einbrechen lassen. Nach der Erklärung des Weißen Hauses erholten sie sich wieder etwas. Dennoch schlossen die New Yorker Börsen auch am Freitag im Minus: Der Dow Jones fiel um 1,32 Prozent, der Nasdaq gab um 0,11 Prozent nach.

Bankzusammenbrüche reißen nicht ab

Die Serie der Bankenzusammenbrüche im Zuge der Finanzkrise in den USA setzt sich unterdessen auch 2009 fort. Als 14. Institut in diesem Jahr wurde die Silver Falls Bank aus Oregon am Freitag von der staatlichen Einlagensicherung FDIC geschlossen. Bei dem Geldinstitut handelt es sich um eine kleinere Regionalbank.

Im vergangenen Jahr führte die Finanzkrise zu 25 Bankenpleiten in den USA. 2007 waren es nur drei. Der Zusammenbruch von Washington Mutal im September war der bislang größte eines Finanzinstituts in der US-Geschichte. Als Reaktion auf den sprunghaften Anstieg der Zusammenbrüche hat die FDIC die Garantie für Einzelkonten auf 250.000 US-Dollar angehoben.

Die Silver Falls Bank habe 131,4 Mio. US-Dollar an Vermögenswerten und 116,3 Mio. US-Dollar an Kundeneinlagen, teilte die FDIC mit. Die Einlagen des Geldhauses würden von der Citizens Bank übernommen.

"Task force" für US-Autoindustrie

US-Präsident Barack Obama setzte derweil wie angekündigt am Freitag einen hochrangig besetzten Arbeitsstab ("task force") zur Rettung der US-Autoindustrie ein. Unter der Führung von US-Finanzminister Timothy Geithner und Obama-Wirtschaftsberater Lawrence Summers soll die Arbeitsgruppe die neuen Sanierungspläne der Auto- Hersteller prüfen. Geithner und Summers betonten nach Angaben des Weißen Hauses bei einem ersten Treffen die "Dringlichkeit" einer "fundamentalen Umstrukturierung der Autoindustrie", um langfristig zu überleben. Dem Arbeitsstab gehören auch die US-Minister für Energie, Handel, Arbeit und Verkehr an.

Bis zum 31. März müssen die zwei großen Autobauer General Motors (GM) und Chrysler dem Weißen Haus ihre Überlebensfähigkeit konkret beweisen. Die letzte Entscheidung über weitere Milliardenkredite liegt bei Präsident Obama.

Die von den beiden Autobauern GM und Chrysler geforderten neuen Hilfen summieren sich zusammen mit bereits erhaltenen Krediten auf insgesamt 39 Mrd. US-Dollar (30,4 Mrd. Euro). Im Gegenzug will allein GM weltweit etwa jeden fünften Arbeitsplatz streichen und Werke womöglich auch in Europa schließen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen