Deutsch-französische Fusion? Gerüchte um die Telekom
13.05.2008, 19:39 UhrDas Bundesfinanzministerium hat einen Zeitungsbericht zurückgewiesen, wonach es der Deutschen Telekom ein Zusammengehen mit France Telecom nahelegt. "Das sind wilde Spekulationen", sagte ein Ministeriumssprecher. "Niemand an der Spitze des Finanzministeriums wird sich öffentlich weder jetzt noch in der Zukunft zu Unternehmensangelegenheiten der Deutschen Telekom äußern."
Das "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) hatte zuvor vorab berichtet, das Ministerium fordere Telekom-Chef Rene Obermann auf, noch in diesem Jahr einen ausländischen Konkurrenten zu übernehmen oder mit einem gleichwertigen Partner zu fusionieren. Berlin habe sich auf France Telecom als Lieblingskandidaten festgelegt.
Plan B aus Berlin
Sollte ein Zusammenschluss mit dem französischen Konzern nicht gelingen, solle Obermann einen anderen europäischen Telekommunikationsanbieter ins Visier nehmen. Die Telekom verhandelt derzeit über einen Einstieg bei der griechischen Hellenic Telecom (OTE).
Der Zeitung zufolge steht der Telekom-Haupteigner, der Bund, trotz der Forderungen hinter dem Konzernchef. "Obermann hat unser vollstes Vertrauen", zitiert das Blatt Kreise aus der Spitze des Finanzministeriums.
"Wir sind extrem zufrieden"
Rückendeckung kommt im Vorfeld der Hauptversammlung am Donnerstag auch von Großaktionär Blackstone. "Obermann richtet die Telekom gerade komplett neu aus, und wir sind mit seiner Arbeit extrem zufrieden", sagte Blackstone-Manager Lawrence Guffey der Zeitung zufolge. "Er ist einer der besten Vorstandschefs, die wir in unseren 50 Portfoliofirmen haben." Obermann habe bislang konsequent seine Gewinnprognosen eingehalten und den Kundenservice verbessert, beides sei bei der Telekom früher nicht der Fall gewesen.
Guffey machte deutlich, dass die Telekom für Blackstone kein kurzfristiges Investment sei. "Natürlich wäre uns ein höherer Kurs lieber", sagte er. "Aber als wir bei der Telekom eingestiegen sind, war uns klar, dass es ein langer Weg werden würde. Wir bleiben langfristig bei der Telekom investiert."
Quelle: ntv.de