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LTU-Übernahme problematisch Gewinneinbruch bei Air Berlin

Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft Air Berlin hat 2007 trotz Umsatzanstiegs einen Gewinneinbruch erlitten. Aufgrund erheblicher Probleme mit der Eingliederung der im vorigen Jahr übernommenen LTU schmolz der Nettogewinn auf ein Fünftel zusammen, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Nach vorläufigen Zahlen schrumpfte das Ergebnis auf elf Millionen Euro von gut 50 Millionen Euro im Vorjahr.

Der Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) verringerte sich auf 21,5 Millionen Euro nach gut 64 Millionen Euro vor Jahresfrist. Dabei entwickelte sich das Geschäft der seit Jahren expandierenden Fluggesellschaft mit einem Umsatzsprung um 61 Prozent auf 2,54 Milliarden Euro positiv. LTU hat das Ergebnis mit einem zweistelligen Millionenbetrag belastet. Eine präzise Zahl will das Unternehmen erst Ende März auf der Bilanzpressekonferenz nennen.

Märkte waren vorgewarnt

Am Finanzmarkt war bereits seit Monaten über eine weitere Gewinnwarnung von Air Berlin spekuliert worden. Dass Air Berlin die technischen Schwierigkeiten bei der Zusammenführung der elektronischen Systeme von Air Berlin und LTU unterschätzt hat, ist bereits seit längerem bekannt. Die Kosten hatten bereits im dritten Quartal das Ergebnis belastet. Seinerzeit hatte das Unternehmen sein ursprüngliches Ziel, den Gewinn zu steigern, aufgegeben und zumindest noch ein stabiles Ergebnis angekündigt.

Dieses sollte mit der Auflösung von Rückstellungen erreicht werden. Nun habe sich herausgestellt, dass dies nicht möglich sei. "Die Wirtschaftsprüfer haben uns erklärt, dass die Einmalerträge aus den Rückstellungen nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung verbucht werden können, sondern ergebnisneutral", erläuterte ein Air-Berlin-Sprecher.

Hunold übt sich in Optimismus

Vorstandschef Joachim Hunold gab sich für 2008 dennoch optimistisch. Die LTU-Integration sei jetzt auf einem guten Weg. Für 2008 gebe es Anlass zum Optimismus. Er verwies auf die guten Passagierzahlen im Januar und Februar. Die Auslastung der Flugzeuge und der Durchschnittserlös sei deutlich gestiegen. "Auch die aktuelle Buchungslage ist erfreulich", sagte Hunold.

Die Air-Berlin-Aktie, die bereits in den vergangenen Tagen vorübergehend einen neuen Jahres-Tiefstand erreicht hatte, verlor nach Bekanntgabe der Zahlen rund ein Prozent auf 9,30 Euro.

Quelle: ntv.de

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