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Schock nach Schlussglocke Gewinneinbruch bei Alcoa

Der Preisverfall beim Aluminium und eine gesunkene Nachfrage haben den Quartalsgewinn des US-Konzerns Alcoa überraschend um mehr als die Hälfte geschmälert. Das vom ehemaligen Siemens-Chef Klaus Kleinfeld geleitete Unternehmen in Pittsburgh verdiente im dritten Vierteljahr unter dem Strich 268 Mio. Dollar. Alcoa-Aktien verloren im nachbörslichen Handel sechs Prozent, nachdem sie bereits im regulären Handel fast acht Prozent eingebüßt hatten.

Damit trübten sich die Aussichten für die US-Bilanzsaison weiter ein, nachdem schon die Bank of America mit ihrem überraschend früh vorgelegten Zahlen enttäuschte. Traditionell läutet Alcoa die Serie von US-Quartalsberichten ein, auf die Börsianer wegen der eskalierenden Finanzkrise nun mit banger Erwartung blicken.

Neben dem Preisverfall beim Aluminium und der sinkenden Nachfrage haben anhaltend hohe Kosten den Alcoa-Gewinn gedrückt. Der daraus resultierende Druck auf die Margen werde sich in der Zukunft noch deutlicher zeigen, sagte Kleinfeld. Sinkende Energiepreise und ein stärkerer Dollar hätten allerdings eine leicht ausgleichende Wirkung. Alcoa kündigte an, Aktienrückkäufe auszusetzen und enttäuschende Geschäftsteile zu überprüfen. So will der Konzern in der Konjunktur- und Finanzmarktkrise die Gewinne maximieren und Barmittel schützen.

Im dritten Quartal des Vorjahres hatte Alcoa noch einen Nettogewinn von 555 Mio. Dollar gemacht, als aber auch 218 Mio. Dollar durch einen Anteilsverkauf zu Buche schlugen. Alcoa machte im abgelaufenen Vierteljahr einen Umsatz von 7,2 Mrd. Dollar nach 7,4 Mrd. Dollar ein Jahr zuvor. Der Aluminiumpreis war im abgelaufenen Quartal um 28 Prozent eingebrochen.

Analysten hatten im Schnitt mit einem Gewinn von 50 Cent je Aktie gerechnet, den Alcoa mit 33 Cent verfehlte. Beim Umsatz hatten die Experten 7,139 Milliarden Dollar prognostiziert. Noch im August sei mit einem Gewinn von 70 Cent je Aktie gerechnet worden, sagte Brian Hicks von U.S. Global Investors. Noch vor der Bilanz seien die Prognosen stetig gesenkt worden, und Alcoa habe sie nun trotzdem verfehlt. "Das zeigt, wie schnell sich die wirtschaftliche Lage zu verschlechtern scheint."

Quelle: ntv.de

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