Größere Konjunkturrisiken Glos korrigiert nach unten
02.01.2008, 07:04 UhrDie Bundesregierung rechnet nach Worten von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) im neuen Jahr nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von knapp unter zwei Prozent. Bisher ging die Bundesregierung von einem Wachstum von mindestens zwei Prozent aus.
"Die Wirtschaftsforschungsinstitute haben ihre Prognosen mehrfach nach unten gesenkt. Das kann auch die Bundesregierung nicht übersehen. Für eine genaue Prognose ist es noch zu früh. In der Tendenz rechne ich aber mit einem Wirtschaftswachstum von knapp unter zwei Prozent im Jahr 2008", sagte Glos der "Bild"-Zeitung.
Die Risiken für die Konjunktur seien "größer geworden". Als Hauptursache nannte der Bundeswirtschaftsminister die Immobilienkrise in den USA. Glos: "Die Finanzkrise in den USA ist noch nicht überstanden. Es gibt - bildlich gesprochen - noch viele unentdeckte Leichen in den Kellern der internationalen Banken." Eine "große Gefahr" sei, dass "die Kredite" für mittelständische Unternehmen sich verteuerten.
DIHK etwas optimistischer
Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) rechnet dagegen mit einem Wirtschaftswachstum von zwei Prozent und die Schaffung Hunderttausender neuer Stellen. DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun sagte der "Berliner Zeitung": "Die Konjunktur wird sich 2008 leicht abschwächen, aber wir haben nach wie vor gute Erwartungen in den Unternehmen." Das liege allerdings weniger an der Politik. "Wir setzen hier vornehmlich auf eine weiter starke Weltkonjunktur." Der DIHK halte deshalb 2008 in Deutschland ein Wachstum von zwei Prozent und 300.000 zusätzliche Arbeitsplätze für möglich.
Allerdings werde sich nach Einschätzung Brauns der Fachkräftemangel zunehmend bremsend bemerkbar machen. Braun betonte: "Hier müssen Politik und Wirtschaft gemeinsam gegensteuern. Mehr Anstrengungen in der Aus- und Weiterbildung sind ebenso notwendig, wie die stärkere Öffnung des Arbeitsmarktes für hochqualifizierte Ausländer."
Quelle: ntv.de