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Zehnfache Nachfrage Gold wird langsam knapp

Angesichts der Finanzkrise suchen immer mehr private Anleger Sicherheit beim Gold. Wie die "Berliner Zeitung" berichtet, werden Goldmünzen und -barren in Deutschland zunehmend knapp. Händler nähmen schon keine Bestellungen mehr entgegen.

"Die Anfrage übersteigt bei weitem unsere Kapazitäten", sagt der Leiter der Berliner Filiale des Edelmetall-Händlers Pro Aurum, Heiko Ganß, der Zeitung. Eine Angestellte von Pro Aurum sagt gegenüber der Nachrichtenagentur AFP: "Unser Lager sind leer und die vielen Anrufer legen unser Haus komplett lahm." Die Anfragen kommen von Privatpersonen und auch von Banken.

"Die Nachfrage kann momentan nicht mehr befriedigt werden", sagt ein Händler der Düsseldorfer WGZ-Bank. Jochen Hitzfeld von der Hypovereinsbank sagt, es gebe bereits Wartelisten. "Das Angebot an bestimmten Produkten wie Barren zu 100, 250 und 500 Gramm ist vergriffen."

Knappheit bei den Lieferanten

Auch bei den Lieferanten herrscht akute Knappheit an Goldbarren: "Die Nachfrage nach Gold als Geldanlage ist dramatisch gestiegen. In den letzten Tagen ist sie förmlich explodiert", sagt Stephan Henkel, Goldhändler bei Umicore, ein Unternehmen das Goldbarren und -münzen herstellt und vertreibt. Die Lieferzeit betrage momentan zwei bis vier Wochen. "Derzeit ist die Nachfrage rund zehnmal so hoch wie zu normalen Zeiten", sagt Henkel.

Aktuell liegt der Preis für eine Feinunze (31,1 Gramm) bei über 900 Dollar. Die Rekordmarke von 1000 Dollar ist damit zwar noch fern. Wegen des inzwischen stärkeren Dollars ist Gold in der Eurozone allerdings inzwischen wieder etwa so teuer wie damals.

Gold gilt in Krisenzeiten als sichere Anlage. Allerdings gibt es auch viele Anlage-Experten, die von einem Investment in das Edelmetall abraten. Sie machen geltend, dass Gold anders als andere Anlagen keine Zinsen abwerfe. Die Anleger sind also nur auf den Kursgewinn von Gold angewiesen, was das Edelmetall zu einer sehr spekulativen Investition mache. Außerdem bestehe das Problem der sicheren Lagerung.

Quelle: ntv.de

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