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Deutliche Worte Greenspan kritisiert Bush

Der ehemalige Chef der amerikanischen Notenbank Fed, Alan Greenspan, hat die Finanzpolitik von US-Präsident George W. Bush scharf kritisiert. Bush und seine republikanische Partei hätten ihre politischen Ziele über eine vernünftige Wirtschaftspolitik gestellt, zitieren mehrer US-Medien aus den Memoiren des langjährigen Fed-Chefs. Das Buch kommt in den USA am Montag auf den Markt. "Es wurde wenig Wert auf eine konsequente Debatte über die Wirtschaftspolitik oder die langfristigen Folgen gelegt", schreibt Greenspan.

Die Bush-Regierung sei so sehr in eigenen politischen Händeln gefangen gewesen, dass sie zu wenig Wert auf "finanzpolitische Disziplin" gelegt habe. Die Finanzminister Paul O'Neill und John Snow waren Greenspan Meinung nach praktisch machtlos.

Immer mehr Schulden

Der 81-Jährige hält Bush außerdem vor, der Präsident sei niemals gewillt gewesen, Ausgaben in Grenzen zu halten oder sein Veto gegen Gesetze einzulegen, die die USA immer tiefer in die Verschuldung getrieben haben. Gleichzeitig habe der von den Republikanern dominierte Kongress gegen die finanzpolitische Regel verstoßen, dass Steuererleichterungen durch ausgewogene Ausgabenkürzungen ausgeglichen werden müssen.

Die Republikaner hätten deshalb im vergangenen Jahr die Teilwahlen zum Abgeordnetenhaus und zum Senat zu Recht verloren. "Sie haben Prinzipien gegen Macht eingetauscht. Sie verdienten zu verlieren", schreibt Greenspan. George W. Bush sei von seiner Ideologie getrieben worden, kritisiert Greenspan. Dabei habe er sich nicht um die Auswirkungen seiner Wirtschaftspolitik gekümmert. Die Bush-Regierung sei unfähig gewesen, Politik umzusetzen.

Bush-Vorgänger Bill Clinton kommt in der Biographie gut weg. Dieser habe das langfristige Wachstum der US-Wirtschaft immer im Auge gehabt. Außerdem hätten sich Clinton und seine Finanzminister Meriten bei der Lösung der Finanzkrisen in Lateinamerika und Asien erworben.

Greenspan stand von August 1987 bis Januar 2006 an der Spitze der Federal Reserve. Es war die zweitlängste Amtszeit in der Geschichte der Notenbank. Bush trat sein Amt im Jahre 2001 an.

Quelle: ntv.de

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