Krise des Jahrhunderts? Greenspan malt schwarz
05.08.2008, 12:32 UhrAlan Greenspan sorgt mit einer persönlichen Einschätzung zur Lage an den Finanzmärkten für Aufsehen. Im Zuge der weltweiten Finanzmarktkrise rechnet der frühere US-Notenbankchef mit weiteren Bankenpleiten. Vermutlich werde es einige Banken und andere Finanzinstitutionen geben, die wegen drohender Zahlungsunfähigkeit durch Regierungen gestützt werden müssten, schrieb der ehemalige Vorsitzende der Federal Reserve in einem Beitrag für die "Financial Times".
Greenspan sprach von einer Krise, wie sie nur ein- oder zweimal im Jahrhundert auftrete. Sie fuße vor allem auf der Angst vor dem Zusammenbruch großer Finanzinstitutionen.
Gleichwohl warnt Greenspan vor einem zu starken Eingreifen des Staates. Regulierung sei bei der Bekämpfung von Krisen noch nie ein erfolgreiches Mittel gewesen, sagte Greenspan.
Wohnimmobilien als Schlüssel
Laut Greenspan wird die Finanzkrise erst dann ein Ende finden, wenn sich die Häuserpreise in den USA stabilisieren und dadurch die entsprechenden forderungsbesicherten Wertpapiere gestützt werden. Der Wert des privaten Wohneigentums werde sich aber erst dann erholen, wenn sich der immense Angebotsüberhang an Einfamilienhäusern infolge des Immobilienbooms weiter abbaue.
Der US-Häusermarkt gilt als Ausgangspunkt der Hypothekenkrise und damit der internationalen Finanzmarktkrise. Kritiker werfen dem früheren Notenbank-Chef vor, die Entstehung der Immobilienkrise durch seine Politik niedriger Zinsen begünstigt zu haben.
Quelle: ntv.de