Immobilienkrise noch schlimmer Greenspan warnt vor Inflation
17.09.2007, 08:59 UhrDer frühere Chef der US-Notenbank Fed, Alan Greenspan, hält einen weiteren Verfall am Häusermarkt in den Vereinigten Staaten für wahrscheinlich. Die Erwartungen der Analysten könnten noch übertroffen werden, sagte Greenspan der "Financial Times". Er wäre demnach nicht überrascht, wenn sich der Rückgang bei den Häuserpreisen am Ende in einem zweistelligen Prozentbereich bewegen würde - "mindestens jedoch im hohen einstelligen Bereich".
Die US-Wirtschaft scheine die Krise zu verkraften und im Moment sehe es nicht ernst aus, sagte Greenspan. Allerdings stehe man erst am Anfang. Auf lange Sicht sei aber die Rückkehr der Inflation das Problem. Greenspan warnte die Fed davor, die Zinsen in der weltgrößten Volkswirtschaft in Anbetracht der Krise zu aggressiv zu senken. Langfristig könnte die Notenbank sogar gezwungen sein, die Leitzinsen bis auf zweistellige Werte zu erhöhen, um die Inflation zwischen ein und zwei Prozent zu halten, schreibt Greenspan in seinem neuen Buch "The Age of Turbulence". Sollte die Notenbank jedoch dem politischen Druck auf niedrige Zinsen erliegen, könnte die Teuerungsrate bis 2030 auf durchschnittlich vier bis fünf Prozent steigen.
Die Entscheidung der US-Notenbank steht am Dienstag an. Weithin wird erwartet, dass sie die Zinsen dann um mindestens 25 Basispunkte senken wird, um die Wirtschaft inmitten der Krise am Häuser- und Hypothekenmarkt und den daraus resultierenden Turbulenzen an den Finanzmärkten zu stützen. Es wäre die erste Zinssenkung in den USA seit langem.
Quelle: ntv.de