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Konkurrenz blitzt ab Großaufträge für Siemens

Der Technologiekonzern Siemens steht vor einem 500 Mio. Euro schweren Auftrag zum Bau eines Kraftwerks in Österreich. Der österreichische Verfassungsgerichtshof hat jetzt zwei Beschwerden der Konkurrenten A-Tec Industries und Mitsubishi Heavy Industries abgelehnt. Dies bestätigte der Chef des österreichischen Bundesvergabeamts (BVA), Michael Sachs. Eine endgültige Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs steht allerdings noch aus.

Im vergangenen Herbst hatten die beiden Konkurrenten den Ausschreibungsprozess zunächst mit einer erfolgreichen einstweiligen Verfügung gestoppt. Der Streit um den Großauftrag war im vergangenen Oktober ausgebrochen, nachdem der Verbund - Österreichs größter Energiekonzern - Siemens zum "bevorzugten Bieter" erklärt hatte.

Das geplante Gaskraftwerk bei Mellach, südlich von Graz in der Steiermark, soll bei einer Leistung von 800 Megawatt (MW) etwa 500 Mio. Euro kosten. Auftraggeber und Betreiber ist Verbund-Tochter Austrian Thermal Power (ATP). Ein Verbund-Sprecher sagte dazu, man sei optimistisch, das Werk trotz der Verzögerungen im Jahr 2010 fertigstellen zu können.

Kohlekraftwerk in Mainz

Kurz zuvor hat ein von Siemens geführtes Konsortium den Zuschlag zum Bau eines Kohleheizkraftwerk in Mainz erhalten. Der Auftraggeber Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG habe Ende Februar seine ursprüngliche Order aus dem vergangenen Juli für das rund eine Milliarde Euro teure Projekt bestätigt, gab Siemens am Donnerstagmorgen bekannt.

Von dem Auftragsvolumen entfalle rund die Hälfte auf Siemens, teilte das Unternehmen mit. Rund 360 Mio. Euro erhält nach eigenen Angaben die Austria Energy and Environment (AE&E), eine Tochter des österreichischen Mischkonzerns A-Tec. Zudem baut die japanische IHI mit an dem Meiler, der 2013 mit einer Leistung von über 800 Megawatt ans Strom- und Fernwärmenetz gehen soll.

U-Bahn in Vietnam

Unterdessen setzt sich Bundeskanzlerin Angela Merkel für die Bewerbung von Siemens um den Bau einer U-Bahn in Vietnam ein. "Jedenfalls wünschen wir uns natürlich, dass Siemens den Zuschlag bekommt", sagte sie nach einem Treffen mit dem Ministerpräsidenten Vietnams, Nguyen Tan Dung. Auch er sagte seine Unterstützung zu: "Ich hoffe sehr, dass Siemens den Zuschlag bekommt", sagte er, fügte aber hinzu: "Siemens hat noch viel zu tun."

Es gebe noch offene Fragen zur Finanzierung der Bahn in Ho Chi Minh-Stadt. Der deutsche Beitrag von 250 Mio. Euro decke nur 20 bis 25 Prozent der Investitionen ab. Beide Länder unterzeichneten ein Abkommen über den deutschen Finanzierungsbeitrag.

Quelle: ntv.de

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