Bernhard kämpft um Chrysler Gute Chancen für Cerberus
12.05.2007, 14:01 UhrDaimlerChrysler scheint sich auf die Cerberus Capital Managment als Hauptbewerber für den Kauf seiner angeschlagenen Chrysler-Sparte zu konzentrieren. Dies berichtete die "Detroit News" am Samstag in ihrer Onlineausgabe. Während der deutsche Autohersteller in den vergangenen zwei Wochen "detaillierte Gespräche" mit Cerberus geführt habe, seien zwei andere Chrysler-Bewerber momentan an den "Spielfeldrand" verwiesen worden, hieß es. Cerberus ist eine der führenden amerikanischen Investmentfirmen.
Die Investmentfirma Blackstone Group und der kanadische Autoteile-Hersteller Magna International seien seit Vorlage ihrer formellen Gebote hingegen nicht in fortgeschrittene Gespräche mit DaimlerChrysler eingebunden gewesen.
Dagegen hätten Cerberus-Vertreter unter Führung von Wolfgang Bernhard weit reichende Diskussionen über verschiedene Aspekte eines möglichen Deals geführt. "Die krempeln wirklich die Ärmel hoch und gehen in die Details", erklärte eine mit Kenntnis der Gespräche vertraute Person der Zeitung.
Ein intensiv diskutierter Bereich sei, wie Cerberus die Autofinanzierungs-Sparte von Chrysler in die GMAC Financial Services absorbieren könne. GMAC ist die frühere General-Motors-Finanzsparte, die inzwischen mehrheitlich von Cerberus kontrolliert wird.
Das Daimler-Management und der Aufsichtsrat des Konzerns treffen sich in der kommenden Woche. Es könne bald eine Entscheidung über einen bevorzugten Käufer fallen, schrieb die Zeitung.
Bernhard war zwischen 2001 und 2004 als "Chief Operating Officer" bei Chrysler für die Tagesgeschäfte zuständig. Er war die rechte Hand des damaligen Chrysler-Chefs und jetzigen DaimlerChrysler-Konzernchefs Dieter Zetsche. Bernhard war nach seinem Rücktritt bei VW zu Cerberus gewechselt.
Das Chrysler-Management zeige sich dem Cerberus-Angebot gewogen, gab die Zeitung zu verstehen. Die laufenden Diskussionen mit Cerberus scheinen nach Darstellung der "Detroit News" Medien-Spekulationen zu dämpfen, dass der kanadische Zulieferer Magna Favorit der Chrysler-Auktion sei. Die WirtschaftsWoche berichtete am Wochenende in ihrer Online-Ausgabe unter Berufung auf das Umfeld der Unternehmensspitze, Magna plane eine 40-Prozent-Beteiligung an Chrysler. Weitere 40 Prozent könnte demnach der kanadische Finanzinvestor Onex übernehmen, während Daimler den Rest halte. Neben Cerberus und Blackstone hatte auch der amerikanische Multimilliardär Kirk Kerkorian für Chrysler geboten.
Quelle: ntv.de