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Europa-Geschäft eingedampft Hartford verlässt Deutschland

Der verlustreiche US-Versicherer Hartford Financial verabschiedet sich aus Deutschland. Entgegen der ursprünglichen Planungen würden keine Vorsorgeprodukte für den deutschen Markt angeboten, erklärte der Präsident und Vorstandsvorsitzende Marc Lieberman. Die Niederlassung in Frankfurt werde geschlossen. Einem Hartford-Sprecher zufolge fallen damit in Deutschland ungefähr 50 Stellen weg. Die Mitarbeiter seien bereits informiert.

Die Entscheidung zum Rückzug aus Deutschland sei keine leichte gewesen, erklärte Lieberman. "Jedoch haben uns die unveränderten Turbulenzen an den Finanzmärkten und Bemühungen unsere Kapitalbasis zu sichern sowie Risiken der unterschiedlichen Geschäftsfelder zu reduzieren keine andere Wahl gelassen." Auch das Büro in London solle in den kommenden Monaten geschlossen werden. Dagegen bleibe die Niederlassung in Dublin in kleinerer Form erhalten. Insgesamt habe Hartford in Deutschland, Großbritannien und Irland zuletzt rund 370 Mitarbeiter beschäftigt.

Hartford ist der viertgrößte US-Versicherer. Die Allianz war im Oktober mit 2,5 Milliarden Dollar bei dem Konzern eingestiegen, der das Jahr 2008 mit einem Verlust von 2,75 Milliarden Dollar abgeschlossen hatte. Auch im ersten Quartal schrieb Hartford rote Zahlen: Unter dem Strich lag das Minus bei 1,2 Milliarden Dollar nach einem Gewinn von 145 Millionen vor Jahresfrist, wie der Konzern mitteilte. Das 2005 gegründete europäische Tochterunternehmen Hartford Life Limited hat 18.000 Policen im Umlauf und verwaltete per Ende März ein Vermögen von rund 1,8 Milliarden Dollar.

Quelle: ntv.de

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