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Gewinnrückgang erwartet Heideldruck pessimistisch

Der vom starken Euro und der schwachen US-Konjunktur stark getroffene Duckmaschinenhersteller Heidelberger Druck rechnet mit einem weiteren Gewinnrückgang. "Das Marktumfeld hat sich merklich verschlechtert", teilte das Unternehmen mit. Es zeichne sich im Geschäftsjahr 2008/09, das am 31. März kommenden Jahres endet, keine Besserung ab. Der operative Gewinn (Ebit) werde weiter nachgeben, hieß es weiter. Der starke Euro werde seine Spuren hinterlassen, da die Wettbewerber aus Japan vom schwachen Yen profitierten.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2007/08 war der operative Gewinn von Heidelberger Druck von 302 Mio. auf 268 Mio. Euro eingebrochen. Damit erreichte der Traditionskonzern allerdings seine mehrfach gesenkten Prognosen und übertraf die Erwartungen von Analysten leicht. Der Überschuss gab von 144 Mio. auf 142 Mio. Euro nach. Der Umsatz sank um 3,5 Prozent auf 3,67 Mrd. Euro. Mit einer Umsatzprognose für das laufende Jahr zögert der auf vier Manager erweiterte Vorstand noch und will zunächst das erste Geschäftsjahresquartal abwarten. Zudem muss Heidelberger Druck für die alle vier Jahre stattfindende weltgrößte Branchenmesse Drupa und den Start der Produktion großformatiger Druckmaschinen Sonderkosten einkalkulieren.

Der Auftragseingang schrumpfte in den vergangenen zwölf Monaten um fünf Prozent auf 3,649 Mrd. Euro und damit stärker als von Finanzexperten erwartet. "Während in Deutschland das hohe Vorjahresvolumen nochmals gesteigert werden konnte, ließen Rezessionsängste und die weiteren Auswirkungen der Kreditkrise die Investitionsneigung der Kunden in den USA sinken", gab der Konzern bekannt. Seinen Aktionären will Heidelberger Druck trotz des Gewinnrückgangs und der ungewissen Geschäftsaussichten eine unveränderte Dividende von 95 Cent je Aktie zahlen.

Um die Folgen des Nachfrageausfalls zu mildern, feilt der Konzern an einem Maßnahmenpaket, dessen Details bis Mitte Juli bekanntgegeben werden sollen. Ziel sei, die Kosten zu senken und den Einfluss der Wechselkurse durch eine Internationalisierung des Einkaufs und der Produktion zu begrenzen. Vorstandschef Bernhard Schreier hat wiederholt die Grenzen solcher Vorhaben aufgezeigt: Die Produktion in China erfülle bislang nicht die Qualitätsansprüche der Industrieländer. Zudem seien im Dollar-Raum keine geeigneten Zulieferer für die Präzisionsmaschinen mit mehr als 100.000 Einzelteilen zu finden.

Quelle: ntv.de

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