Warnung vor Domino-Effekt Hilferuf der US-Autobosse
19.11.2008, 07:19 UhrFührende US-Autobauer haben am Dienstag im Kongress auf eine schnelle Staatshilfe gedrängt. Ohne diese könnte seinem Unternehmen das Geld ausgehen, warnte Chrysler-CEO Robert Nardelli. Ohne eine Finanzspritze des Staates drohe die nötige Liquiditätsschwelle für die Aufrechterhaltung der Produktion unterschritten zu werden.
Ein Bankrott auch nur eines der drei großen US-Autokonzerne Chrysler, Ford und General Motors hätte "verheerende" Folgen für die gesamte US-Wirtschaft, warnte Nardelli bei seiner Anhörung im Senat.
Auch Ford-CEO Alan Mulally warnte vor dem möglichen Domino-Effekt eines Bankrotts eines der drei Konzerne. Dieser werde nicht nur bei Zulieferern, sondern in der gesamten Wirtschaft spürbar sein. Bis zu drei Mio. Arbeitsplätze könnten betroffen sein, sagte Mulally. Bei den Anhörungen ging es um mögliche neue Milliarden-Hilfen für die kränkelnden US-Autobauer.
Die Demokratische Partei hatte am Montag einen Antrag eingebracht, der weitere rund 25 Mrd. US-Dollar für die schwer angeschlagene Branche vorsieht. Präsident George W. Bush sperrt sich aber gegen weitere Hilfen. Das Weiße Haus verweist auf ein erstes Hilfspaket für die Autobauer über 25 Mrd. US-Dollar. Die Demokraten bräuchten derzeit die Zustimmung von zehn Republikanern, um weitere Hilfen für die Autobauer umzusetzen. Erst mit dem Machtwechsel in Washington im Januar haben sie eine Mehrheit. Die Autobauer warnen aber, sie könnten nicht so lange warten.
Die Zurückhaltung der US-Konsumenten hat die Verkäufe der US-Autobauer in den vergangenen Monaten dramatisch einbrechen lassen. Aufgrund der schweren Probleme von General Motors hat die deutsche Tochter Opel die Deutsche Bundesregierung um staatliche Hilfen gebeten.
Quelle: ntv.de