Pioneer bleibt Sorgenkind Hitachi berappelt sich
13.05.2008, 13:35 UhrDer japanische Elektronikkonzern Hitachi rechnet nach zwei Jahren in den roten Zahlen mit der Rückkehr in die Gewinnzone. Wie der zu den führenden Herstellern von Plasma-Fernsehern zählende Konzern bekannt gab, dürfte im laufenden Geschäftsjahr 2008/2009 (31. März) dank wieder profitabler Geschäfte mit Festplatten unterm Strich ein Gewinn von 40 Milliarden Yen anfallen (250 Millionen Euro). Konkurrent Pioneer indes, der die unprofitable Plasma-Bildschirm-Produktion ganz einstellt, rutscht wegen der Restrukturierungen voraussichtlich noch tiefer ins Minus.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte Hitachi noch einen Verlust von 58,1 Milliarden Yen verbucht, wobei allerdings zuvor ein Fehlbetrag von 70 Milliarden Yen erwartet worden war. Zwar dürfte Hitachis Fernsehsparte, die Plasma- und LCD-Fernseher herstellt, nach eigener Einschätzung auch im laufenden Jahr Geld verlieren, da der Verkauf großer Fernseher in Nordamerika weiter schleppend verläuft und der Preisverfall andauert. Doch dürfte sich der Verlust verringern.
Zudem erwartet Hitachi, dass das Geschäft mit Festplatten (hard disk drive) nach Stellenstreichungen und Werksschließungen wieder Gewinne abwerfen wird. Das Unternehmen rechnet im laufenden Jahr mit einem Anstieg des Betriebsgewinns um zehn Prozent auf 380 Milliarden Yen bei einem Umsatzrückgang um 1,1 Prozent auf 11,1 Billionen Yen. Das Geschäft mit Informations- und Telekommunikationssystemen, das die Festplattensparte umfasst, sowie mit Industriesystemen lief bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr besser als erwartet, hieß es.
Pioneer schließt zwei Werke
Unterdessen rechnet Konkurrent Pioneer im fünften Jahr in Folge mit Verlusten. Der Konzern, der künftig Plasma-Panele von Matsushita Electric Industrial (Panasonic) bezieht, stellt die Fertigung der Bildschirme zum Ende März nächsten Jahres ein und kündigte die Schließung von zwei Werken in Japan an. Ein drittes Werk für Plasma- Panele soll Fernseher zusammenbauen und Produkte testen. Pioneer hatte im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Nettoverlust von 17,9 Milliarden Yen verbucht, nachdem im Vorjahr noch ein Minus von 6,7 Milliarden Yen angefallen war. Im laufenden Geschäftsjahr wird mit einem Fehlbetrag von 19 Milliarden Yen gerechnet, hieß es.
Neben den Umstrukturierungskosten belastete auch der schwache Verkauf von Plasma-Bildschirmen in Nordamerika und Europa sowie der schleppende Absatz der DVD-Rekordersparte das Geschäft, obgleich die Autoelektroniksparte robuste Verkäufe erzielte. Der Umsatz der Gruppe fiel im vergangenen Geschäftsjahr um 2,8 Prozent auf 774,5 Milliarden Yen. Im laufenden Jahr soll er indes auf 780 Milliarden Yen steigen.
Quelle: ntv.de