Inflation als Kauf-Argument Hoffnung im Immo-Markt
14.05.2009, 13:26 UhrDie Immobilienkonzerne Colonia Real Estate und TAG erhoffen sich von der Inflationsangst der Deutschen Impulse für ihre Geschäfte. In der Wirtschaftskrise dürfte das Interesse von Investoren an einem Wohnungskauf steigen, argumentierten die Unternehmen. Sowohl Colonia als auch TAG fahren derzeit einen harten Sanierungskurs, um im laufenden Jahr in die schwarzen Zahlen zurückzukehren.
Ihre Bilanzen für das erste Quartal fielen gemischt aus. Colonia gelang zwar die Rückkehr in die Gewinnzone. Den Überschuss von 7,7 Mio. Euro verdankte der Konzern aber einem Sonderertrag aus der Refinanzierung seiner norddeutschen Wohnungsbestände. Hätte es diesen nicht gegeben, wäre es erneut nicht gelungen, ein positives Ergebnis zu erzielen, bemängelte DZ-Bank-Analyst Hasim Sengül in einer Kurzstudie. Vor Jahresfrist hatte Colonia noch einen Verlust von zehn Millionen Euro verbucht. Das vergangene Jahr schloss das Unternehmen sogar mit einem Fehlbetrag von 83 Mio. Euro ab.
Harte Banken
Neben dem stabilen Vermietungsgeschäft will Colonia nun nach den Worten von Vorstandschef Stephan Rind verstärkt auf den Verkauf einzelner Mietshäuser und Wohnungen setzen. Blockverkäufe sind wegen der restriktiveren Kreditvergabe der Banken ohnehin kaum mehr möglich, worunter die gesamte Immobilienbranche seit Monaten leidet.
Die Hamburger TAG Immobilien, die neben Wohnungen auch Gewerbeflächen im Angebot hat, schrieb im ersten Quartal nach Steuern einen Verlust von 200.000 Euro. Vor Jahresfrist hatte der Konzern noch einen Gewinn von 2,1 Mio. Euro verbucht, damals nach eigenen Angaben aber auch von der Neubewertung seiner Bestände profitiert.
Die Verkaufserlöse verdreifachten sich im Berichtszeitraum auf knapp 21 Mio. Euro. TAG will nun weiter auf die Kostenbremse treten, um die Bilanz in Ordnung zu bekommen. Analysten sehen den Konzern auf gutem Weg, die Trendwende zu schaffen.
Die im Kleinwerteindex SDax notierten Aktien von Colonia und TAG verteuerten sich zunächst um drei beziehungsweise vier Prozent. Später rutschten die TAG-Papiere aber wieder ebenso deutlich ins Minus.
Quelle: ntv.de, rts