Diskussion um BayernLB Huber rudert zurück
25.02.2008, 17:03 UhrDer bayerische Finanzminister und CSU-Chef Erwin Huber hat eine schnelle Fusion der BayernLB mit der größeren Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ausgeschlossen. "Erst müssen sich die Finanzmärkte beruhigen, bevor man über strategische Optionen redet", sagte der Vizechef des BayernLB-Verwaltungsrats. Am Wochenende sei "einiges überstürzt dargestellt worden", sagte Huber mit Blick auf die Berichte über Fusionspläne der beiden Landesbanken.
Wenn die Sparkassen als Miteigentümer der BayernLB Gespräche wünschten, sei klar, "dass wir sie führen", sagte Huber. Fusionsgespräche zwischen anderen Landesbanken seien jedoch gescheitert oder kämen nicht voran. Bisher hatte die Staatsregierung eine Fusion von BayernLB und LBBW strikt abgelehnt. Huber hatte am Wochenende Verhandlungsbereitschaft signalisiert, Anteile an der BayernLB abzugeben. Dadurch könnten die Sparkassen, denen derzeit die Hälfte der BayernLB gehört, die Mehrheit übernehmen. Die andere Hälfte ist im Besitz des Freistaats. "Die Eigentümer werden vertrauensvoll gemeinsam weiter beraten", teilte der Sparkassenverband mit.
Beratungen über "grundsätzliche strategische Weichenstellungen" könnten jedoch erst dann erfolgen, so ein Verbandssprecher weiter, "wenn sich die Finanzmärkte normalisiert haben und die Auswirkungen der Subprime-Krise belastbar festgestellt werden können." Zudem wollen die Sparkassen dann nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" freie Bahn für eine Fusion mit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) haben. Mit einer raschen Einigung wird allerdings nicht gerechnet. Nach langen Vorarbeiten könne die Fusion bis Mitte 2009 vereinbart und dann rückwirkend zum 1. Januar vollzogen werden, heißt es in dem Zeitungsbericht.
Auf Druck der Staatsregierung hatte BayernLB-Chef Werner Schmidt vergangene Woche seinen Rücktritt angekündigt, nachdem es in Zusammenhang mit der Veröffentlichung von Belastungen über voraussichtlich 1,9 Mrd. Euro als Folge der Kreditkrise zu Unstimmigkeiten gekommen war. Die Landtags-Opposition forderte unterdessen Aufklärung darüber, ob die BayernLB möglicherweise in den Liechtenstein-Steuerskandal verwickelt sein könnte. Die Bank sei über ihre 55-prozentige Beteiligung an der Hypo Alpe Adria International indirekt an der Hypo Alpe Adria Bank Liechtenstein beteiligt, hieß es.
Quelle: ntv.de