Meldungen

Appell an VW und Porsche IG Metall spielt UNO

Im verschärften Streit zwischen VW und Großaktionär Porsche über die künftige Unternehmenspolitik drängt die Gewerkschaft IG Metall auf eine rasche Schlichtung zwischen den Schlüsselfiguren beider Unternehmen. "Es sollte alles probiert werden, durch vernünftige Gespräche zu einer Änderung der Mitbestimmungsvereinbarung bei der Porsche-Holding zu kommen, die demokratischen Grundsätzen genügt", sagte Hartmut Meine, IGM-Bezirksleiter für Niedersachsen und Sachsen-Anhalt, der "Automobilwoche".

So sei nach wie vor ein "Friedensgipfel" unter Moderation des IGM-Chefs Berthold Huber ratsam. Ein solches Schlichtungstreffen zwischen den Betriebsratschefs von VW und Porsche, Bernd Osterloh und Uwe Hück, war Ende August kurzfristig abgesagt worden. Meine: "Alle Beteiligten sind gut beraten, das Prinzip ,One man, one vote', das in demokratischen Gesellschaften grundlegend ist, doch sehr stark zu beherzigen."

Auch mit Blick auf die Friktionen zwischen Wolfgang Porsche und Ferdinand Pich, den Aufsichtsratsvorsitzenden der Porsche-Holding und des VW-Konzerns, sowie unter den jeweiligen Vorstandschefs Wendelin Wiedeking und Martin Winterkorn mahnt Meine zur Mäßigung: "Das sind vier hoch bezahlte Manager, von denen man verlangen kann, dass sie emotionale Dinge außen vor lassen und fachlich-kompetent ihren Job machen." Der IG Metall-Funktionär: "Da muss sich wirklich jeder am Riemen reißen und professionell seine Aufgaben erledigen."

"Familienrat geplant"

Laut "Automobilwoche" wollen führende Mitglieder der Clans Porsche und Pich bereits innerhalb der kommenden zwei Wochen einen "großen Familienrat" abhalten, um ihre aktuellen Animositäten zu entschärfen. An eine Ablösung von Pich als Oberaufseher des VW-Konzerns, wie sie die Fraktion um dessen Cousin Wolfgang Porsche anstrebt, glaubt Meine nicht: "Ich gehe fest davon aus, dass Ferdinand Pich Vorsitzender des VW-Aufsichtsrats bleibt."

Die Großdemonstration der IG Metall mit 40.000 Beteiligten zur Sitzung des VW-Aufsichtsrats am 12. September, bei der Pich mit seinem Abstimmungsverhalten die Porsche-Seite düpiert hatte, wertete Meine als vollen Erfolg: "Wir haben ein deutliches Zeichen gesetzt für den Erhalt des VW-Gesetzes." Die deutliche Warnung des norddeutschen Bezirkschefs in Richtung Schwaben: "Jeder, der meint, er müsse da Störfeuer legen, hat nun genau gesehen, mit wem er sich da anlegt."

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen