Krise kostet Billionen IWF nennt Horrorzahl
21.04.2009, 19:22 UhrDie weltweite Finanzwirtschaft muss sich auf Verluste von mehr als vier Bill. US-Dollar (3,09 Bill. Euro) einstellen. Diese gewaltige Zahl nannte der Internationale Währungsfonds (IWF) in Washington. Damit erhöhen sich die Abschreibungen von Banken und anderen Finanzinstituten auf Ramschpapiere und faule Kredite bis Ende 2010 dramatisch, wie es im jüngsten IWF-Bericht zur Stabilität der Finanzmärkte heißt. Es dürfte beinahe doppelt so viel sein, als bisher angenommen.
Zwei Drittel der erwarteten Abschreibungen entfielen dabei auf Banken, der Rest auf Versicherer und Pensionsfonds. Die Schätzungen umfassen laut IWF Vermögenswerte aus den USA, Europa und Japan. Die Verluste alleine durch US-Papiere und Kredite bezifferte der Weltwährungsfonds auf 2,7 Bill. Dollar, rund 500 Mrd. mehr als noch im Januar.
Aus Europa stammende Ramschpapiere und Darlehen könnten Abschreibungen in Höhe von 1,2 Bill. Dollar nach sich ziehen. Bislang hatte der IWF nur Vermögenswerte aus den USA betrachtet.
Solange die Bilanzen der Banken nicht von Problem-Papieren befreit werden und dies nicht, wo nötig, durch Umstrukturierungen und frisches Kapital begleitet wird, werden die Probleme der Banken die Wirtschaft weiter belasten. Laut der Wirtschaftsagentur Bloomberg veröffentlichten Finanzinstitute bis zum Anfang des Monats Verluste und Abschreibungen durch Giftpapiere über rund 1,3 Bill. Dollar.
Noch Geld vorhanden
Der US-Regierung stehen nach eigenen Angaben noch 134,6 Mrd. Dollar zur Stabilisierung des Finanzsystems in den Vereinigten Staaten zur Verfügung. Bei dieser Summe handle es sich um den Rest des 700 Mrd. Dollar schweren Pakets, das der Washingtoner Kongress unter dem Eindruck der eskalierenden Finanzkrise im Oktober vergangenen Jahres gebilligt hatte, wie US-Finanzminister Timothy Geithner in einer Erklärung an den Kongress mitteilte.
Laut Geithner hatte bereits die Regierung von Präsident George W. Bush bis zum Ende ihrer Amtszeit am 20. Januar etwas mehr als die Hälfte des Geldes ausgegeben, nämlich 355,4 Mrd. Dollar. Aktuell seien derzeit nur noch 109,6 Mrd. Dollar verfügbar, allerdings werde in den kommenden Monaten mit Rückzahlungen in Höhe von 25 Mrd. Dollar gerechnet. Der IWF hatte den Rekapitalisierungsbedarf von US-Banken auf 275 Mrd. Dollar beziffert.
Quelle: ntv.de