Uneinheitlich und schleppend IWF sieht Stabilisierung
08.07.2009, 15:29 UhrDie Weltwirtschaft beginnt sich von ihrer schwersten Krise seit Jahrzehnten zu erholen: Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Prognose für die globale wirtschaftliche Entwicklung in diesem Jahr zwar weiter gesenkt, für 2010 ist er allerdings zuversichtlicher als zuletzt.
Nach einem Schrumpfen der globalen Wirtschaft in diesem Jahr um 1,4 Prozent rechnet der IWF bereits im kommenden Jahr mit einem weltweiten Wachstum von 2,5 Prozent. Noch im April hatte der IWF ein Wachstum von lediglich 1,9 Prozent für 2010 vorausgesagt.
Schlechter in Eurozone und Deutschland
Deutlich schlechter sieht es allerdings für die Eurozone und für Deutschland aus. In Deutschland werde die Wirtschaft dieses Jahr um 6,2 Prozent schrumpfen. Im nächsten Jahr werde ein Rückgang von 0,6 Prozent erwartet, hieß es dem in Washington veröffentlichten Konjunkturbericht. In der Eurozone schrumpfe die Wirtschaft dieses Jahr um 4,8 Prozent, im nächsten Jahr werde es ein Minus von 0,3 Prozent geben. Am weitaus stärksten sei das Wachstum 2010 in Asien.
"Die Finanzierungsbedingungen haben sich stärker als erwartet verbessert, vor allem aufgrund staatlicher Interventionen, und die jüngsten Daten legen den Schluss nahe, dass die Dynamik des wirtschaftlichen Abschwungs nachlässt", erklärte der Währungsfonds. Ungeachtet der positiven Signale sei die globale Rezession aber noch nicht vorüber. "Die Erholung wird langsam ausfallen, weil die Finanzsysteme weiterhin beeinträchtigt sind, die öffentlichen Stützungsmaßnahmen zurückgefahren werden und die privaten Haushalte, die starke Vermögensverluste erlitten haben, ihre Ersparnis wieder aufbauen müssen", betonte der IWF.
"Die globale Wirtschaft beginnt sich aus einer seit dem Zweiten Weltkrieg beispiellosen Rezession zu bewegen", hieß es weiter. Allerdings verlaufe die Stabilisierung "uneinheitlich und schleppend", heißt es. Zudem gebe es nach wie vor Risiken. Oberste politische Priorität habe weiterhin die Stabilisierung der Finanzmärkte.
Quelle: ntv.de, dpa/DJ