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Milliardendeal Icahn will Lear kaufen

Der US-Großinvestor Carl Icahn will den Autozulieferer Lear Corp für 2,4 Milliarden Dollar in bar übernehmen. Icahns Unternehmen American Real Estate Partners teilte der US-Börsenaufsicht am Montag mit, es biete 36 Dollar pro Aktie. Damit liegt das Angebot 3,8 Prozent über dem Börsenkurs des Lear-Papiers vom vergangenen Freitag. Bis Börsenschluss am Montagabend schossen die Lear-Aktien um rund zwölf Prozent in die Höhe auf 38,89 Dollar und lagen damit bereits über dem Angebot des Milliardärs.

Icahn hatte seinen Anteil an dem Unternehmen erst im Oktober auf 16 Prozent angehoben. Seitdem hat der Aktienkurs der US-Firma um 60 Prozent zugelegt. Der Milliardär Icahn ist in der Finanzbranche für seinen starken Druck auf das Management der Firmen bekannt, an denen er beteiligt ist. Er kündigte allerdings am Montag an, dass die Unternehmensführung um Konzernchef Bob Rossiter im Amt bleiben werde, sollte sein Gebot Erfolg haben. Kritik von Lear-Anteilseignern, das Angebot sei zu niedrig, wies Icahn zurück. Er habe den Ball beim Angebot nicht bewusst flach gehalten. "Jeder kann ein höheres Angebot machen." Er kaufe allerdings gern Dinge, "von denen ich glaube, sie sind unterbewertet und nicht in Mode".

Lear hatte zuletzt unter den Problemen bei seinen Großkunden wie General Motors und Ford gelitten und im vergangenen Jahr einen Verlust von gut 700 Millionen Dollar eingefahren. Das Unternehmen war auch in einen 2006 bekannt gewordenen Bestechungsskandal um Autozulieferer verwickelt. Unter anderem hatte ein ehemaliger Einkäufer von BMW zugegeben, dass Lear ihn bestochen hatte.

Derzeit strebt Icahn unter anderem einen Sitz im Führungsgremium bei Motorola an. Icahn hält über seine verschiedenen Beteiligungsfirmen einen Anteil von etwa 1,4 Prozent an dem US-Handyhersteller.

Quelle: ntv.de

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