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Öl treibt Preise Importe deutlich teuerer

Das teure Öl hat die Einfuhrpreise in Deutschland im Juni so stark in die Höhe getrieben wie seit fast acht Jahren nicht mehr. Die Preise für die nach Deutschland gelieferten Waren stiegen zum Vorjahresmonat überraschend stark um 8,9 Prozent. Das ist der höchste Wert seit Anfang des Jahrzehnts. Größter Preistreiber war erneut Energie. Sie verteuerte sich binnen Jahresfrist um fast die Hälfte: Rohöl kostete 58,4 Prozent und Mineralölerzeugnisse 51,7 Prozent mehr. Ohne diese beiden Bereiche hätte die Jahresteuerungsrate nur 2,5 Prozent betragen. Der Ölpreis hatte sich von Juni 2007 bis zur Mitte dieses Jahres in etwa verdoppelt, bröckelte zuletzt aber stark.

Im Mai hatte die Teuerungsrate noch 7,9 Prozent betragen, im Jahresschnitt 2007 waren es nur 1,2 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat kletterten die Importpreise im Juni um 1,5 Prozent. Von Reuters befragte Analysten hatten hier mit einem Anstieg von nur 1,0 Prozent gerechnet.

Ungemach für Verbraucher droht

Da die Importpreise als einer der Indikatoren für die künftige Inflationsentwicklung gelten, könnte den Verbrauchern demnächst neues Ungemach drohen. Denn verteuerte Einfuhren schlagen in der Regel mit zeitlicher Verzögerung auch auf die Verbraucherpreise durch. "Die Gefahr ist da, dass die Importpreise sich auswirken", sagt Mario Jung von der BHF-Bank. Der Spielraum der Unternehmen, die höheren Kosten auch weiterzureichen, werde allerdings geringer. Dies liege an der nachlassenden Nachfrage und der sich abkühlenden Gesamtwirtschaft.

Für die nächste Woche anstehenden Verbraucherpreise im Juli rechnet die Bank mit einem Plus von 3,3 Prozent zum Vorjahr. "Wenn sich die Tendenz zu billigerem Öl fortsetzt, könnten wir die Spitze bei der Teuerung im Juli gesehen haben", sagte Jung. Allerdings stünden im September wieder Preiserhöhungen von Gasversorgern an. Auch die Importpreise würden trotz des nun billigeren Öls wahrscheinlich noch Monate auf hohem Niveau verharren, da weitere Preisschübe bei Rohstoffen wie etwa Eisenerz nicht auszuschließen seien.

Quelle: ntv.de

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