Der Halbleiterkonzern Infineon entwickelt einen Mobilfunkchip für den US-Handyriesen Motorola und dringt damit in die Hochburg seines Konkurrenten Freescale ein. Der US-Handybauer hat einen Auftrag für Transceiver für Handys der dritten Generation (3G) an das Münchener Unternehmen vergeben.

Der Halbleiterkonzern, der den SMARTi UE genannten Chip bereits für andere Handykonzerne maßgeschneidert hat, kann nun damit rechnen, auch den letzten der fünf großen Mobiltelefonhersteller als Kunden zu gewinnen. Infineon beliefert bereits die Branchengrößen Nokia, LG, Samsung und
Sony Ericsson mit Halbleitern, die zum Teil alle wesentlichen elektronischen Telefonfunktionen auf einem Chip vereinen. Vom zweiten Halbjahr 2008 an werde Infineon das UMTS-Bauteil in Massenproduktion herstellen.

Der Konzern habe den Verlust des einstigen Großkunden BenQ Mobile inzwischen mehr als kompensiert, sagte ein Sprecher. Das bislang verlustträchtige Geschäft mit Telekommunikations-Chips soll nach den Planungen von Infineon-Chef Wolfgang Ziebart im Weihnachtsquartal die schwarzen Zahlen erreichen.