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Steinbrück besorgt Inflation Gift für Wachstum

Die rasant gestiegene Inflation könnte nach Einschätzung von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück zu einer schwächeren Binnennachfrage in Deutschland führen und damit das Wirtschaftswachstum belasten. Vom Teuerungsdruck gehe mittelfristig die größte Gefahr aus, sagte Steinbrück in einem Interview mit der "Financial Times".

Er erwarte zwar, dass das deutsche Wirtschaftswachstum dieses Jahr "sehr gut" ausfalle, meinte der SPD-Politiker weiter. Es gebe aber Abwärtsrisiken, die nicht vernachlässigt werden dürften. Dazu zähle, dass die Binnennachfrage in Deutschland nicht so stark sei wie das Exportgeschäft.

Mit Blick auf die Europäische Zentralbank (EZB) sagte Steinbrück, im Kampf gegen die Inflation sei es die Aufgabe der Notenbanker, die Zinsen zu erhöhen. Allerdings dürften auf der anderen Seite auch die Risiken für die Konjunktur nicht außer Acht gelassen werden.

Die EZB hatte in der vergangenen Woche den Leitzins in der Währungsunion wie erwartet auf 4,25 Prozent angehoben. Er ist damit so hoch wie zuletzt vor etwa sieben Jahren.

Trichet schießt zurück

Unterdessen hat EZB-Präsident Jean-Claude Trichet Kritik an der jüngsten EZB-Zinserhöhung zurückgewiesen. "Wir haben ein Mandat, dass uns von Europas Demokratien übertragen worden ist, und dieses Mandat lautet Preisstabilität", sagte Trichet am Rande einer Veranstaltung in Aix-en Provence. Er reagierte damit auf Äußerungen von Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy.

Die Inflation gehöre gegenwärtig zu den Hauptsorgen der Europäer gehöre. Die jüngsten Zinsentscheidungen der EZB trügen zur Sicherung von Preisstabilität beitragen, allerdings verfolge die EZB keinen im Vorweg festgelegten Zinserhöhungskurs.

Quelle: ntv.de

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