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Preistreiber Öl und Lebensmittel Inflation auf Rekordniveau

Preissprünge bei Öl, Benzin und Lebensmitteln halten die Inflation in Deutschland unverändert auf dem höchsten Stand seit 15 Jahren. Auch im Juli betrug die jährliche Teuerungsrate wie bereits im Vormonat 3,3 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt auf Basis der Ergebnisse aus sechs Bundesländern mit. Dies war der stärkste Preisanstieg seit Dezember 1993. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise um 0,6 Prozent.

Die Jahresteuerung liegt damit weit über der Marke von zwei Prozent, bei der die Europäische Zentralbank (EZB) Preisstabilität definiert. Die Inflation entzieht den Verbrauchern Kaufkraft und belastet den privaten Konsum, der die Stütze des Wirtschaftswachstums ist.

Preisdruck in der Binnenwirtschaft moderat

Preistreiber waren nach wie vor Heizöl und Kraftstoffe. Ohne Energie hätte die Teuerung nur bei rund 2,2 Prozent gelegen, teilten die Statistiker mit. Auch die Lebensmittelpreise stiegen weiter und lagen im Juli um acht Prozent über dem Vorjahresniveau. Von Juni auf Juli seien für den Preisschub vor allem saisontypische Preiserhöhungen bei Pauschalreisen (plus 13,8 Prozent) und Ferienwohnungen (plus 27,1 Prozent) ausschlaggebend gewesen. Dass dies die Inflation nicht weiter anheizt, liegt an einem statistischen Basiseffekt, denn auch im Juli 2007 hatten die Verbraucherpreise im Monatsvergleich um durchschnittlich 0,6 Prozent zugelegt.

Volkswirte rechnen frühestens zum Jahresende mit einer sinkenden Teuerungsrate. "Der zuletzt zu verzeichnende Rückgang der Ölpreise dürfte nicht ausreichen, die Teuerungsrate schon kurzfristig deutlich zu drücken", schrieben die Ökonomen der Commerzbank. Zwar falle der Ölpreis, aber die Preise von Erdgas und Fernwärme würden in nächster Zeit steigen. Die recht niedrige Kernteuerungsrate ohne Energie und Lebensmittel zeigt laut UniCredit, dass der binnenwirtschaftliche Preisdruck immer noch relativ moderat ist.

Die Entwicklung in den einzelnen Bundesländern war im Juli recht unterschiedlich. In Bayern (3,3 nach 3,4 Prozent im Juni), Brandenburg (3,2 nach 3,4) sowie Hessen (3,7 nach 3,8) ging die jährliche Teuerungsrate leicht zurück. In Sachsen (3,6 nach 3,4) und Nordrhein-Westfalen (3,3 nach 3,0) stieg sie dagegen.

Quelle: ntv.de

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