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Amtliche 11,2 Mio. Prozent Inflation in Simbabwe

Die Hyperinflation im afrikanischen Krisenstaat Simbabwe - bisher schon die höchste der Welt - ist trotz staatlicher Preiskontrollen im Juni auf offiziell 11,2 Mio. Prozent gestiegen. Im Vormonat hatte das staatliche Statistikamt den Preisanstieg noch mit einer Jahresrate von 2,2 Mio. Prozent angegeben - ein Wert, der nach Expertenansicht weit unter dem realen Prozentsatz liegt.

Die Zentralbank hatte vor kurzem die Streichung von zehn Nullen bei der Landeswährung bekanntgegeben, nachdem sie zuvor einen neuen Geldschein im Nominalwert von 100 Mrd. Simbabwe-Dollar in Umlauf gebracht hatte. Die Wirtschaft des einstigen afrikanischen Modellstaates befindet sich seit knapp zehn Jahren im freien Fall. Die Preise klettern jeden Tag um 30 bis 40 Prozent.

Tauschen, um zu überleben

Um die Teuerungsrate zu bremsen, greifen die Behörden immer wieder zu haarsträubenden wirtschaftspolitischen Maßnahmen. Zuletzt forderte die Notenbank, die Preise und Gehälter für die Dauer von sechs Monaten einzufrieren. Nach Ansicht des Westens hat der umstrittene Präsidenten Robert Mugabe mit seiner Landreform im Jahr 2000, bei der weiße Farmer reihenweise enteignet worden waren, die Wirtschaftskrise in der einstigen Kornkammer der Region verschuldet.

Das von Präsident Mugabe diktatorisch regierte Land leidet an einem chronischen Mangel an Nahrungsmitteln und Treibstoff. 80 Prozent der Menschen sind arbeitslos. Die meisten versuchen, sich mit Tauschhandel über Wasser zu halten.

Land im Abgrund

Die Bemühungen der Opposition, in Verhandlungen mit Mugabe zu einer Machtteilung zu kommen und das Land damit aus der Krise zu führen, stecken in einer Sackgasse.

Quelle: ntv.de

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