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M3 wächst weiter Inflationsgefahr bleibt

Das Wachstum der für die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) wichtigen Geldmenge M3 hat sich im Mai erneut beschleunigt. Im Vergleich zum Mai des vergangenen Jahres sei M3 bereinigt um 10,7 Prozent gestiegen nach 10,4 Prozent im April, wie die EZB am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Analysten hatten mit 10,3 Prozent gerechnet. Die Vergabe von Buchkrediten an den privaten Sektor blieb mit einem Zuwachs von 10,3 Prozent ebenfalls auf hohem Niveau.

Die übermäßige Geldversorgung der Wirtschaft weist nach Einschätzung der EZB auf längerfristige Inflationsgefahren hin. Der starke M3-Anstieg ist deshalb ein Grund für die Zinserhöhungen der EZB. Seit Ende 2005 verdoppelte die Zentralbank den Satz für ihre Kredite an Geschäftsbanken von zwei auf vier Prozent. Die meisten Experten rechnen im September mit einem weiteren Schritt auf dann 4,25 Prozent. Auch ein nächster Schritt auf 4,5 Prozent wird für möglich gehalten.

Im gleitenden Dreimonatsdurchschnitt (März bis Mai) wuchs die Geldmenge mit einer Jahresrate von ebenfalls 10,7 Prozent nach 10,4 Prozent im vorangegangenen Zeitraum. M3 umfasst unter anderem Bargeld, Einlagen auf Girokonten, kurzfristige Geldmarktpapiere sowie Schuldverschreibungen bis zu zwei Jahren Laufzeit.

Das Geldmengenwachstum liegt schon seit Mitte 2001 über dem Referenzwert von 4,5 Prozent, bis zu dem die Geldversorgung nach Einschätzung der EZB nicht zu einem stärkeren Preisanstieg führt. Innerhalb und außerhalb der Notenbank wird bezweifelt, dass diese Messlatte angesichts vieler Neuerungen an den Finanzmärkten noch gilt. EZB-Ratsmitglieder halten dem entgegen, die monetäre Analyse sei ohnehin viel differenzierter als der simple Vergleich der Wachstumsrate mit dem Referenzwert.

Quelle: ntv.de

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