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Neue Vorwürfe bei Siemens Insider belastet Vorstand

In der Siemens-Schmiedgeldaffäre hat ein ehemaliger Anti-Korruptionsbeauftragter die frühere Konzernspitze schwer belastet. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" behauptet der damalige Korruptionsbekämpfer Albrecht Schäfer, Mitglieder des Zentralvorstandes bereits im Jahr 2003 über Vorwürfe im Zusammenhang mit schwarzen Kassen unterrichtet zu haben.

Schäfer habe bei der Staatsanwaltschaft als Zeuge ausgesagt, er habe drei Vorständen und weiteren Managern detaillierte Informationen der Mailänder Staatsanwaltschaft über schwarze Kassen in Liechtenstein und Dubai gegeben, berichtet das Blatt vorab. Der frühere Anti-Korruptionsbeauftragte habe bei der Aussage Mitte Februar auch die Namen der drei Vorstände und der anderen von ihm angeblich informierten Manager genannt. Der damalige Vorstandschef Heinrich von Pierer sei nicht darunter gewesen.

Die Vorwürfe hätten in Zusammenhang mit Schmiergeldzahlungen an den italienischen Energiekonzern Enel gestanden, hieß es. Schäfer habe unter anderem die Auffassung eines Mailänder Gerichts weitergegeben, der Siemens-Konzern betrachte Schmiergeldzahlungen als mögliche unternehmerische Strategie.

Im Enel-Fall ging es um die Zahlung von über sechs Millionen Euro Schmiergeld an zwei Manager des Energiekonzerns zur Erlangung von Gasturbinen-Aufträgen. Mehrere Manager sind inzwischen verurteilt worden. Siemens zahlte Millionen an Strafe und Schadenersatz. Die Siemens-Schmiergeldaffäre war erst nach einer Razzia im November 2006 ins Rollen gekommen.

Quelle: ntv.de

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