"Hässliche Zeit für Bilanzen" Intel korrigiert Umsatzziel
07.01.2009, 18:51 UhrDem weltgrößten Chiphersteller Intel setzt die Konjunkturflaute immer stärker zu. Der US-Konzern strich seine Umsatzerwartung für das vierte Quartal erneut zusammen und rechnet nun mit einem Einbruch von 23 Prozent zum vorangegangen Jahr auf rund 8,2 Mrd. Dollar. Grund sei eine schwächere PC-Nachfrage. Erst im November hatte Intel seine Prognose wegen weltweit flauer Nachfrage auf 8,7 bis 9,3 Mrd. Dollar zurückgenommen. Zuvor hatte Intel eine Spanne zwischen 10,1 Mrd. und 10,9 Mrd. Dollar angepeilt.
Ende November hatte Direktoriumschef Craig Barrett diese Prognose noch als endgültig bezeichnet. Danach hatten allerdings noch zahlreiche andere Chipkonzerne ihre Prognosen gesenkt. Die Branche leidet bereits seit längerem unter einen Preisverfall für Speicherchips. So sprangen kürzlich dem angeschlagenen Hersteller Qimonda die Münchener Mutter Infineon und der Freistaat Sachsen mit Finanzspritzen zur Seite.
Details Mitte Januar
Intel teilte weiter mit, dass der Verlust aus Finanzanlagen mit bis zu 1,2 Mrd. Dollar deutlich höher ausgefallen sei als die bislang geschätzten 50 Mio. Dollar. Seine Zahlen für das vierte Quartal will Intel am 15. Januar vorlegen. Im dritten Quartal hatte Intel noch einen Umsatz von 10,2 Mrd. Dollar erwirtschaftet.
Mit der neuerlichen Umsatzwarnung schürte Intel auch die Sorge vor weiteren Hiobsbotschaften anderer Konzerne in der anstehenden Berichtssaison. "Wir stehen ganz sicher vor einer hässlichen Zeit für Unternehmensbilanzen", sagte Börsenexperte Tim Ghriskey von Solaris Asset Management. Er rechne mit ähnlichen Nachrichten von anderen Unternehmen während und noch vor der neuen Berichtssaison in diesem Monat.
Schwieriges Jahr erwartet
Auch andere Branchenexperten zeigten sich nicht sonderlich überrascht. Es sei klar, dass 2009 für Intel und andere Technologiekonzerne ein sehr schwieriges Jahr werde, sagte Walter Todd von Greenwood Capital Associates. Die Intel-Aktie gab in einem schwachen Umfeld stärker als der Markt rund vier Prozent nach.
Quelle: ntv.de