Krise schlägt zu Intel mit Gewinneinbruch
16.01.2009, 08:15 UhrDer weltgrößte Chiphersteller Intel hat sich trotz eines drastischen Gewinneinbruchs verhalten optimistisch für das laufende Jahr geäußert. Die von Investoren vielbeachtete Bruttomarge werde im laufenden Vierteljahr zwar deutlich fallen, sich dann aber rasch erholen, sagte Finanzvorstand Stacy Smith nach US-Börsenschluss.
"Die Bruttomarge wird zunächst ein bisschen anziehen und in der zweiten Jahreshälfte wieder auf einem gesunden Niveau sein." Die Aktien des Chipgiganten, der als Stimmungsbarometer für die weltweite Technologiebranche gilt, legten nachbörslich zu und sorgten für Kurssprünge bei anderen Technologietiteln in Japan.
Im vierten Quartal hinterließ die Wirtschaftskrise jedoch deutliche Spuren in der Intel-Bilanz. Der Gewinn brach im Vergleich zum Vorjahr um 90 Prozent auf 234 Mio. Dollar ein. Das Ergebnis entsprach den Markterwartungen, nachdem das Unternehmen ihre Prognose Anfang Januar zum zweiten Mal in drei Monaten gesenkt hatte. Der Umsatz schrumpfte um 23 Prozent auf 8,2 Mrd. Dollar. "Die Leute haben sehr, sehr hässliche Zahlen erwartet. Aber Intel hat gemischte Zahlen vorgelegt, etwas besser als Pessimisten befürchtet hatten", sagte Analyst Patrick Yang.
Viele Investoren hatten erwartet, das Intel seine Umsatzerwartungen für das vierte Quartal zusammenstreichen würde. Stattdessen gab der Konzern wegen des unsicheren Wirtschaftsumfelds offiziell überhaupt keine Prognose ab. "Intern plant die Firma mit einem Umsatz im Bereich von sieben Milliarden Dollar", erklärte das Unternehmen jedoch. Das liegt im unteren Bereich der Analystenerwartungen, die zwischen 6,56 und 7,8 Mrd. Dollar lagen.
Die Technologiebranche leidet bereits seit längerem unter einen Preisverfall für Speicherchips. Außerdem haben die Konsumenten angesichts der Wirtschafskrise ihre Ausgaben deutlich reduziert. "Es ist erst das zweite Mal in 20 Jahren, dass unser Umsatz im vierten Quartal hinter dem des dritten Quartals zurückbleibt", sagte Intel-Chef Paul Otellini. Deshalb sei finanzielle Disziplin wichtig. Dennoch werde man weiter in Forschung und Entwicklung investieren, sagte Otellini. Auch eine Kürzung oder Streichung der Dividende sei nicht geplant.
Quelle: ntv.de