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Nach Rückschlag bei Zulassung Investor verklagt GPC Biotech

Nach dem Rückschlag bei der angestrebten US-Zulassung seines Krebsmittels Orplatna sieht sich das Biotechunternehmen GPC Biotech mit einer Klage in den USA konfrontiert. Der Investor Robert Corwin reichte Klage beim Bezirksgericht im New Yorker Stadtteil Manhattan ein, in der er GPC vorwirft, Wertpapiergesetze verletzt und falsche Angaben über die Entwicklung von Orplatna gemacht zu haben.

Das GPC-Management habe angeblich Investoren erklärt, dass das Unternehmen erhebliche Fortschritte bei einer frühen US-Zulassung des Prostatakrebsmittels erziele, obwohl es gewusst habe, dass die Studie mit Orplatna voller Fehler sei. Die Kanzlei Abbey Spanier Rodd & Abrams strebt eine Sammelklage an.

Ein Sprecher von GPC sagte, dem Unternehmen liege die Klage noch nicht vor. So lange könne es sich nicht dazu äußern. "Wir werden uns aber selbstverständlich gegen alle Anschuldigungen verteidigen", sagte er.

Wie es in der Klage hieß, habe GPC dringend private Investoren und Partner, die die Firma finanzierten, überzeugen müssen, dass sie erhebliche Fortschritte in Richtung einer frühen Zulassung von Orplatna mache. Die Klage richtet sich gegen GPC-Vorstandschef Bernd Seizinger, Marcel Rozencweig, der bei GPC für die Medikamentenentwicklung zuständig ist, und gegen Martin George, der die klinische Entwicklung verantwortet.

GPC hatte zu Wochenbeginn im Zulassungsverfahren für das Prostatakrebsmittel Orplatna in den USA einen herben Rückschlag erlitten, der die Aktie einbrechen ließ. Ein Beratergremium für Krebsmedikamente (ODAC) der US-Gesundheitsbehörde FDA empfahl einstimmig, vor der Entscheidung über eine Zulassung erst die endgültigen Ergebnisse aus einer Studie abzuwarten, die zeigten, wie lange mit Orplatna behandelte Patienten überlebten. Zuvor hatte die FDA Bedenken an dem Zulassungsantrag für Orplatna geäußert und in Frage gestellt, ob Daten aus der Studie richtig erhoben wurde. Eine Markteinführung des auch als Satraplatin bekannten Präparats in den USA, dem GPC mehr als 500 Millionen Dollar Umsatz im Jahr zutraut, dürfte sich damit nun zumindest deutlich verzögern.

Quelle: ntv.de

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