Kehrseite des Booms Irlands Umwelt leidet
19.05.2008, 19:29 UhrDer Wirtschaftsboom in Irland hat die Umwelt des Landes stark in Mitleidenschaft gezogen. Die geschützten Lebensräume der Insel sind durch die wirtschaftliche Entwicklung stark geschädigt worden, wie eine Studie der irischen Regierung zeigt. Demnach wird nur bei sieben Prozent der Natur- und Landschaftsschutzgebiete der Zustand als gut bewertet. 46 Prozent der Lebensräume wie Moore, Flüsse, Buchten, Tiefseeriffe und Sanddünen bewerteten die Wissenschaftler in der Studie als unzureichend, 47 Prozent als schlecht.
Die untersuchten Lebensräume seien aber sehr wichtig, schreiben die Forscher, da es viele von ihnen nirgendwo sonst in Europa gebe. Sie seien damit die einzige Heimat für bestimmte Pflanzen- und Tierarten. Grund für den schlechten Zustand der Gebiete ist der Studie zufolge der Wirtschaftsboom, den Irland seit seinem Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft erlebt. "Die schlechten Beurteilungen für die Lebensräume spiegeln die Auswirkungen von 35 Jahren Ausbau der Landwirtschaft und einzigartigen wirtschaftlichen Wachstums in Irland wider", kommentierte das Umweltministerium in Dublin in einer Stellungnahme. Irland lag bei seinem EG-Beitritt 1973 bei den Wirtschaftsdaten noch deutlich unter dem damaligen EG-Durchschnitt - inzwischen liegt es deutlich darüber.
Quelle: ntv.de