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Biotech-Zwerg für 150 Mio. Japaner kaufen U3 Pharma

Der japanische Arzneimittelriese Daiichi Sankyo kauft das junge bayerische Biotechunternehmen U3 Pharma für 150 Mio. Euro. Mit der Übernahme sichere sich Daiichi Sankyo den Nachschub an neuen Substanzen zur Behandlung von Krebs, teilte Japans zweitgrößter Pharmakonzern mit. Daiichi greift für die erst 2001 gegründete Biotechfirma tief in die Tasche: Das Unternehmen mit 27 Mitarbeitern erzielt noch keine Umsätze und wurde bisher von Wagniskapitalgebern finanziert. Alle Produkte sind noch weit von einer möglichen Marktzulassung entfern. Zu den Eigentümern von U3 gehören Alta Partners, Atlas Venture und Edmond de Rothschild Investment Partners.

"Der Erwerb von U3 Pharma ist eine ideale strategische Ergänzung für unser Onkologie-Portfolio", sagte Daiichi-Chef Takashi Shoda. Das japanische Unternehmen forscht derzeit an drei Krebs-Wirkstoffen. Die im "Biotech Valley" in Martinsried bei München ansässige U3 hat vier monoklonale Antikörper in der präklinischen Forschung, die zu Krebsmedikamenten entwickelt werden sollen.

Am weitesten vorangeschritten ist eine Substanz zur Behandlung von Brustkrebs, die U3 mit dem US-Biotechriesen Amgen entwickelt. Sie soll noch in diesem Jahr in die erste klinische Studienphase gebracht werden.

Der Hunger der Pharmariesen

Neu entwickelte Medikamente müssen drei Phasen der klinischen Erprobung am Menschen erfolgreich durchlaufen, ehe sie zugelassen werden können - ein Prozess, der viele Jahre dauern kann. Experten erwarten, dass das Interesse großer Pharmakonzerne nach Biotechfirmen wächst. Da sie zwischen 2007 und 2012 mit Umsatzeinbußen von 67 Mrd. US-Dollar wegen des Ablaufs von Patenten rechnen müssen, halten sie in der Biotechbranche nach neuen Produkten Ausschau, um für Nachschub zu sorgen.

Quelle: ntv.de

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