Kauf von First Data KKR unersättlich
02.04.2007, 13:17 UhrDie US-Investmentfirma Kohlberg Kravis Roberts & Co. (KKR) kauft den weltgrößten Kreditkarten-Abrechner First Data Corp. für 29 Milliarden Dollar. Die First-Data-Aktionäre sollen 34 Dollar je Aktie in bar erhalten. Dies sei ein Aufgeld von 26 Prozent gegenüber dem Schlusskurs der Vorwoche, teilten die beiden Unternehmen am Montag mit. Damit hat KKR seine aggressiven globalen Übernahmeaktionen weiter beschleunigt.
First Data hatte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 7,1 Milliarden Dollar und einen Gewinn aus dem laufenden Geschäft von 848 Millionen Dollar. Die Gesellschaft mit Sitz in Denver (US-Bundesstaat Colorado) hat weltweit 26 100 Beschäftigte. Sie macht Kreditkarten- und andere elektronische Abrechnungen von Kundentransaktionen in 4,9 Millionen Geschäften, Hotels, Tankstellen und anderen Betrieben. Sie bedient global 1900 Kreditkarten-Herausgeber und deren Kunden. Die Gesellschaft hatte vor Abspaltung ihrer Western-Union-Sparte einen Jahresumsatz von 10,6 Milliarden Dollar. First Data hat gerade die Übernahme des polnischen Kreditkarten-Abrechners Polcard SA für 325 Millionen Dollar angekündigt.
KKR, einer der weltgrößen Finanzinvestoren, hatte kürzlich gemeinsam mit Permira für rund drei Milliarden Euro die Mehrheit beim deutschen TV-Konzern ProSiebenSat.1 übernommen. In den USA will KKR mit der Investmentfirma Texas Pacific Group - einschließlich Schuldenübernahme - 45 Milliarden Dollar für den texanischen Stromversorger TXU Corp. zahlen. Das ist die bisher größte Firmenübernahme durch Finanzinvestoren. In Großbritannien will KKR den Pharmahändler Alliance Boots rund 20 Milliarden Dollar kaufen. Daneben gab es eine ganze Serie anderer Akquisitionen wie beispielsweise die geplante Übernahme des US-Einzelhandelskonzerns Dollar General für 7,3 Milliarden Dollar.
Der First-Data-Verwaltungsrat hat die Transaktion gebilligt, doch will sich die Gesellschaft auch weiterhin um mögliche andere Offerten bemühen. Die Aktionäre und Aufsichtsbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen. Sie soll im dritten Quartal 2007 über die Bühne gehen.
Im ersten Quartal 2007 hatten Finanzinvestoren nach Darstellung der US-Wirtschaftsagentur "Bloomberg" vom Montag insgesamt Transaktionen im Wert von 188 Milliarden Dollar angekündigt. Sie schwimmen im Geld und haben keinerlei Probleme entweder im Alleingang oder gemeinsam mit anderen Investmentfirmen zum größten Teil auf Pump immer größer Konzerne zu schlucken.
Quelle: ntv.de