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Rosenthal-Mutter verkauft KPS übernimmt Waterford

Der insolvente Eigentümer des fränkischen Porzellanherstellers Rosenthal hat einen neuen Besitzer. Der US-Finanzinvestor KPS Capital Partners kauft große Teile des irischen und britischen Geschäfts von Waterford Wedgwood, wie Zwangsverwalter David Carson von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte am Freitag mitteilte. KPS übernimmt den Kristallglashersteller Waterford Crystal, den Keramikhersteller Wedgwood und die Porzellanfirma Royal Doulton, nicht aber die Mehrheitsbeteiligung an Rosenthal.

Das Traditionsunternehmen aus dem oberfränkischen Selb war von der Muttergesellschaft mit in die Pleite gerissen worden. Seither sucht Insolvenzverwalter Volker Böhm einen Käufer. Am Freitag zeigte er sich zuversichtlich, noch im März zu einem Abschluss zu kommen. Als heißester Anwärter auf die Übernahme gilt weiterhin der italienische Besteck- und Kochtopfhersteller Sambonet Paderno, mit dem die Gespräche schon vor der Insolvenz weit gediehen waren. Böhm erklärte, er verhandele noch mit fünf Interessenten. "Hier machen wir gute Fortschritte."

Durch den Verkauf von Waterford ändere sich an der Lage für Rosenthal nichts, sagte ein Sprecher. Ein Käufer dürfte ohnehin nicht die Aktien von Waterford übernehmen wollen, da er sich so den auf 60 bis 70 Millionen Euro geschätzten Schuldenberg von Rosenthal aufhalsen würde. Böhm arbeitet deshalb auf eine Auffanglösung hin. Die Rosenthal-Mitarbeiter erhalten auch im März noch Insolvenzgeld, das Insolvenzverfahren würde wohl erst zum 1. April eröffnet.

Sitzstreik in Irland

Bei den Beschäftigten in Irland ist die Unsicherheit mit dem Verkauf an KPS nicht gewichen. Denn der neue Eigentümer ließ offen, ob er die Produktionsstätten mit übernehmen will. In mit der Transaktion vertrauten Kreisen hieß es jedoch, KPS werde die Kristallglasproduktion von Waterford in Irland nicht kaufen. Man arbeite aber mit Regierung und Gewerkschaften an der Gründung einer Produktionsfirma, mit der KPS ein Lieferabkommen schließen würde.

Mitarbeiter des Werks waren im Januar in einen Sitzstreik vor dem Besucherzentrum von Waterford getreten, nachdem der Zwangsverwalter einen Produktionsstopp und die Streichung von 480 Stellen angekündigt hatte. Die Gewerkschaft Unite begrüßte den Verkauf, will aber ihren Arbeitskampf fortsetzen, um eine Fortsetzung der Produktion und Entschädigungen für die betroffenen Mitarbeiter durchzusetzen.

Quelle: ntv.de

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