Sozialplan zu teuer Karmann am Ende
08.04.2009, 10:52 UhrDer Cabrio-Spezialist Karmann hat Insolvenz angemeldet. Der Grund ist nach Angaben des Unternehmens die drohende Zahlungsunfähigkeit angesichts der bevorstehenden finanziellen Verpflichtungen. Die Geschäftsführung stellte den Antrag zur Eröffnung des Verfahrens beim Osnabrücker Amtsgericht. Nach Angaben der IG Metall sind 3470 Mitarbeiter der Wilhelm Karmann GmbH betroffen.
"Der alle Planungen sprengende Umsatzrückgang hat dazu geführt, dass der mit den Arbeitnehmervertretern vereinbarte Sozialplan nicht mehr zu finanzieren ist", heißt es in einer Mitteilung. Mit dem vom Gericht zu bestellenden vorläufigen Insolvenzverwalter sollten nun die neu strukturierte Unternehmensgruppe in eine gesicherte Zukunft geführt und so viele Arbeitsplätze wie möglich gerettet werden.
Die IG Metall reagierte empört. Ihrer Ansicht liegt die Insolvenz des Autozulieferers Karmann nicht in der aktuellen Wirtschaftskrise begründet. "Sie ist einer verfehlten Unternehmenspolitik geschuldet", sagte ein Gewerkschaftssprecher. "Den Beschäftigten jetzt die Verantwortung zuschieben zu wollen, ist unverantwortlich."
Die niedersächsische Landesregierung reagierte mit Bestürzung auf die Insolvenz des Autobauers Karmann. "Das ist ein trauriger und ernster Tag", sagte eine Sprecherin der Staatskanzlei in Hannover. Die Landesregierung stehe dem Betriebsrat für Gespräche zur Verfügung. Es bestehe die Chance auf eine Transfergesellschaft für die Beschäftigten. Die Karmann-Insolvenz werde die Autokrise in Niedersachsen noch einmal verschärfen.
Quelle: ntv.de