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Wirtschaft sträubt sich Kein Boykott gegen China

Die deutsche und europäische Wirtschaft in China lehnt Boykottmaßnahmen bei den Olympischen Spielen aus Protest gegen die Vorgänge in Tibet ab. "Das hilft keinem und schadet allen", gab ein führender europäischer Industrievertreter in Peking die Stimmung angesichts der Diskussion über ein Fernbleiben von hohen Politikern von der Eröffnungsfeier in Peking wieder.

"Es herrscht Fassungslosigkeit, dass jetzt wieder über Boykott nachgedacht wird." Schon in Moskau habe der Boykott nach dem Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan nicht geholfen, sondern nur zur "Retourkutsche" bei den Spielen in Los Angeles geführt, sagte der Industrievertreter aus dem Umfeld der EU-Handelskammer, der nicht genannt werden wollte.

"Besser sind politische Gespräche und Verhandlungen", sagte auch die Delegierte der Deutschen Wirtschaft, Jutta Ludwig, für die deutsche Handelskammer. "Großereignisse wie die Olympischen Spiele tragen zur Öffnung eines Landes bei." Die Vorbereitungen der Sponsoren für die Olympischen Spiele liefen weiter. "Gegenteilige Entwicklungen sind uns nicht bekannt." Die Handelskammer rate von Strafmaßnahmen ab und befürworte Dialog. "Wirtschaftliche Sanktionen gegen China lösen keine Probleme", sagte Ludwig. "Vielmehr bietet der wirtschaftliche Austausch die Grundlage für die weitere Öffnung und Entwicklung Chinas und damit die Basis für den Dialog."

Auch große Sponsoren wie der größte europäische Autobauer Volkswagen oder der Sportartikelhersteller Adidas stellen ihre Zusammenarbeit mit den Organisatoren der Olympischen Spiele nach den Zwischenfällen in Tibet nicht in Frage.

Quelle: ntv.de

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