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GM will 300 Millionen Euro mehr Keine Einigung bei Opel

Das Zittern um die Zukunft von Opel geht weiter. Bei einem fast zwölfstündigen Spitzentreffen konnten sich Deutschland und die USA nicht auf den Rahmen für eine Übernahme von Opel durch einen Investor einigen, wie Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) sagte.

Hessens Ministerpräsident Roland Koch, Bundeswirtschaftsminister zu Guttenberg und Finanzminister Peer Steinbrück.

Hessens Ministerpräsident Roland Koch, Bundeswirtschaftsminister zu Guttenberg und Finanzminister Peer Steinbrück.

(Foto: AP)

 

Die Interessenten Fiat und Magna sollen mit der US-Regierung rasch eine Lösung finden, die Verhandlungen nach weniger als 48 Stunden fortgesetzt werden. General Motors habe erst am Mittwochabend einen neuen Finanzbedarf von zusätzlich 300 Millionen Euro angemeldet, sagte Guttenberg. Zudem habe die US-Regierung nicht ausreichend garantiert, dass Opel auch nach einer Überbrückungsfinanzierung durch den deutschen Staat eine Zukunft hat.

Auch nach Stunden im Kanzleramt gab es keine Einigung.

Auch nach Stunden im Kanzleramt gab es keine Einigung.

(Foto: AP)

 

Bis Freitag muss nun die US-Seite nach dem Willen der Bundesregierung die notwendigen Sicherheiten bieten. Mit der geplanten Zwischenfinanzierung will der deutsche Staat die Zeit zwischen der bevorstehenden Insolvenz der Opel-Mutter General Motors und der Übernahme durch einen Investor überbrücken.

General Motors will 300 Millionen Euro zusätzlich.

General Motors will 300 Millionen Euro zusätzlich.

(Foto: dpa)

 

Die Bundesregierung weigere sich, die nun aufgetauchten 300 Millionen Euro zusätzlich zu übernehmen, sagte Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD). Der neue Fehlbetrag würde den vom deutschen Staat geplanten Überbrückungskredit von den eingeplanten 1,5 Milliarden Euro auf 1,8 Milliarden Euro erhöhen.

Ruf nach Bürgschaft von Bund

 

Der Chef des kanadisch-österreichischen Opel-Interessenten, Frank Stronach, sagte, sein Konzern sei bereit, die fehlenden 300 Millionen Euro vorzufinanzieren. Der Bund müsse aber für die Summe bürgen, sollten General Motors oder die US-Regierung ihre Zusagen für eine Zukunft für Opel nicht einhalten. Die Bundesregierung begrüßte das Angebot als Weg für eine Lösung. Womöglich werde auch Fiat einen solchen Weg für eine Lösung finden, sagte Hessens Ministerpräsident Roland Koch (CDU).

 

Sollte die US-Regierung bis Freitag nicht die nötigen Sicherheiten bieten und keine Lösung gefunden werden, so drohe Opel weiter die Insolvenz, sagte Wirtschaftsminister Guttenberg. Zugleich kritisierte die Bundesregierung das Verhalten der US-Seite. Manchmal habe man sich über deren Verhandlungsführung "gewundert". Das US-Finanzministerium habe sich außerdem "mehr Mühe geben können bei der Auswahl ihrer Vertreter", fügte er hinzu. Offenbar hatte das Ministerium nur einen sehr rangniedrigen Abgesandten nach Berlin geschickt.

Fiat und Magna noch im Rennen

 

Nach dem Krisentreffen im Kanzleramt sind nur noch zwei Bieter im Rennen um Opel. Fiat und Magna können bis Freitag ein überarbeitetes Konzept für die Übernahme des deutschen Autobauers vorlegen, sagte Steinbrück. Der US-Finanzinvestor Ripplewood, der bei dem Treffen ebenfalls anwesend war, ist nicht mehr im Rennen. Auch das Konzept eines chinesischen Bieters, das nur wenige Seiten umfasste, dürfte keine realisitischen Chancen mehr haben.

 

Teilnehmer bei den Beratungen waren neben den Spitzen der Regierung die Ministerpräsidenten der Länder mit Opel-Standort, Vertreter der Bieter, von General Motors und der US-Regierung. Eigentlich galt als sicher, dass sich die Beteiligten auf einen Rahmen für die Auslagerung von Opel in eine Treuhand-Gesellschaft und eine Brückenfinanzierung einigen. Fraglich war zuvor eher, ob die Bundesregierung sich bereits für einen Investor entscheidet. Überraschend kam, dass sich die Parteien nicht einmal auf einen Rahmen einigen konnten. Die Verhandlungen sollen am Freitag im Kanzleramt fortgesetzt werden.

Quelle: ntv.de, AFP

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