Streit um Schulden Kiew und Gazprom einigen sich
03.10.2007, 11:18 UhrMoskau und Kiew haben ihren Streit um Schulden für russische Gaslieferungen in die Ukraine beigelegt. Das sagte der Aufsichtsratsvorsitzende des Gasmonopolisten Gazprom, Dmitri Medwedew, nach einem Treffen mit dem ukrainischen Energieminister Juri Boiko in Moskau. Details nannte er nicht.
Nach den Parlamentswahlen in der Ukraine hatte Gazprom mit einer Kürzung der Gaslieferungen gedroht. Der staatlich kontrollierte Konzern kündigte eine Drosselung für den Fall an, dass die Ukraine ausstehende Zahlungen nicht bis Ende Oktober begleicht
Gazprom liefert rund ein Drittel des in Deutschland verbrauchten Erdgases, von dem einige Teile über Pipelines in der Ukraine fließen. In der Vergangenheit war es im Streit zwischen Russland und der Ukraine über Gaslieferungen auch in Europa zu Lieferausfällen gekommen.
Unterdessen wurde in Kiew der Auftrag von Präsident Viktor Juschtschenko über die Bildung einer neuen Regierung erwartet. Nach der vorgezogenen Parlamentswahl vom Sonntag lagen die prowestlichen Kräfte unter Führung der Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko vor dem Lager des bisherigen Regierungschefs Viktor Janukowitsch, der vom russischsprachigen Osten des Landes unterstützt wird
Der russische Botschafter in der Ukraine, Viktor Tschernomyrdin, hatte bereits deutlich höhere Gaspreise für den Fall angekündigt, dass die prowestliche Oppositionspolitikern Julia Timoschenko Regierungschefin wird. "Alles hängt davon ab, wer die neue Regierung bildet, und wie diese die Verhandlungen führt", so Tschernomyrdin. Er war zu Sowjetzeiten Minister für die Gasindustrie und von 1989 bis 1992 Gazprom-Chef.
Der "Kommersant" berichtete unter Berufung auf Gazprom, der Preis werde zwischen 145 bis 175 Dollar pro 1.000 Kubikmeter liegen, sollte Regierungschef Viktor Janukowitsch nach der Wahl an der Macht bleiben. Im Falle einer Amtsübernahme durch Oppositionsführerin Timoschenko könne er auf bis zu 230 Dollar steigen.
Quelle: ntv.de