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Heuschrecke macht Ärger Klage gegen Deutz

Dem Motorenhersteller Deutz droht wenige Tage nach der Senkung seiner Gewinnprognose weiteres Ungemach durch eine Klage des Finanzinvestors 3i. Das Private-Equity-Unternehmen mit Sitz in London wolle nachträglich einen niedrigeren Kaufpreis für die 2007 von Deutz erworbene Tochter Power Systems durchsetzen, teilte der Kölner Konzern mit. "3i stützt sich auf eine angebliche Verletzung von Aufklärungspflichten im Zusammenhang mit dem Unternehmensverkauf." Der Vorstand habe die Vorwürfe als unbegründet zurückgewiesen. Deutz hatte die Tochter im September vergangenen Jahres für 360 Mio. Euro an 3i verkauft.

"Wir führen mit Deutz Gespräche über den Kaufpreis", sagte eine Sprecherin des Finanzinvestors. Um welche Höhe 3i den Kaufpreis reduzieren will und was das Unternehmen den Kölnern genau vorwirft, sagte sie nicht. Deutz gab sich mit Verweis auf die laufenden Verhandlungen ebenfalls wortkarg. Bislang habe der Konzern nur die Mitteilung vorliegen, in der 3i eine Schiedsklage ankündige. "Uns liegt bislang keine Klage vor", sagte eine Sprecherin. Wo und wann diese eingereicht werden könne, sei nicht bekannt.

Jahresergebnis könnte belastet werden

Sollte sich 3i durchsetzen, könnte dies Deutz die Bilanz verhageln. "Ein Erfolg der Klage hätte voraussichtlich einen erheblichen Einfluss auf die Höhe des betreffenden Jahresergebnisses", warnte der Motorenhersteller. Für 2008 hatte Vorstandschef Helmut Leube die Prognose bereits zwei Mal gesenkt.

Den Verkauf von Power Systems hatte Leubes Vorgänger Gordon Riske abgeschlossen, der später zum Gabelstaplerhersteller Kion wechselte. Mit der Trennung von der auf Dieselmotoren für die dezentrale Energieversorgung spezialisierten Tochter wollte sich Deutz auf das damals noch boomende Geschäft mit Kompaktmotoren konzentrieren. Dies ist inzwischen deutlich abgeflaut.

Bei dem Verkauf von Power Systems hatte Deutz nach Steuern einen Gewinn von 118 Mio. Euro erzielt. Die Hälfte der für 2007 gezahlten Gewinnbeteiligung von 40 Cent je Aktie entfiel als Sonderdividende auf die Veräußerung der Tochter.

Quelle: ntv.de

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