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Gezerre bei Infineon Kley weicht nicht

In der Personalkrise beim Halbleiterkonzern Infineon hält Aufsichtsratschef Max Dietrich Kley an seinem Posten fest. Er plane keinen Rücktritt und sei im Aufsichtsrat nicht umstritten, ließ Kley über einen Sprecher mitteilen. Er kündigte an, gegen ein ungenanntes Mitglieds des Kontrollgremiums vorzugehen, "das seit einigen Tagen die deutsche Presse mit Indiskretionen und Fehlinformationen füttert - unter Verstoß gegen seine Verschwiegenheitspflicht. Der Aufsichtsrat wird über die Konsequenzen gegen diesen Verstoß beraten".

Nach Aussagen aus Kreisen gerät Kley in dem Kontrollgremium zunehmend unter Druck. Im Aufsichtsrat des Chipkonzerns wachse der Widerstand gegen den früheren BASF-Manager, hatten mehrere mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters gesagt. Mit dem Weggang von Konzernchef Wolfgang Ziebart gerate auch Kleys Position stark ins Wanken, prognostizierte ein Insider. Vor allem Kleys sprunghafte Personalpolitik stoße einigen Aufsichtsräten sehr sauer auf. Zum Showdown werde es bereits Ende des Monats kommen. Medienberichten zufolge ist für den 31. Mai eine außerordentliche Aufsichtsratssitzung angesetzt.

Zwischen Ziebart und Kley war es Kreisen zufolge jüngst zum endgültigen Zerwürfnis über die Entwicklung des verlustreichen Konzerns gekommen. Demnach verhandelt Ziebart lediglich noch über die Details seiner Demission und verlasse entweder Ende Mai oder Ende Juni das Unternehmen. Kley hatte den Vorstandschef auf der vergangenen Hauptversammlung öffentlich massiv kritisiert und gefordert, das Management müsse sich mehr anstrengen, um Infineon nach Jahren der Verluste wieder profitabel zu machen.

Die Suche nach einem Nachfolger für Ziebart gestaltet sich indes schwierig. Neben dem Chef der Autochipsparte Peter Bauer wird in Medienberichten der frühere Siemens-Vorstand Klaus Wucherer als Interimschef gehandelt. In Arbeitnehmerkreisen regt sich allerdings Widerstand gegen den 63-Jährigen, der im Zuge der Korruptionskrise bei Siemens ausgeschieden war. Mit der Berufung von Wucherer, der im Infineon-Aufsichtsrat sitzt, würde sich der ohnehin krisengeschüttelte Halbleiterhersteller ohne Not neue Probleme ins Haus holen, hieß es.

Quelle: ntv.de

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