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Höhere Preise für Lebensmittel Köhler wirbt um Verständnis

Bundespräsident Horst Köhler hat angesichts steigender Lebensmittelpreise Verständnis für die Bauern gezeigt. "Als Verbraucher müssen wir bereit sein, für gute, umweltfreundlich und fair produzierte Lebensmittel einen angemessenen Preis zu zahlen", sagte er in Berlin. Viele Bürger wollten alles so billig wie möglich. Doch sei nur wenigen bewusst, "dass wir heute für ein Kilo Schweinekotelett gerade mal ein Fünftel der Zeit arbeiten müssen wie 1960, als Fleisch noch ein Sonntagsessen war, und dass man damals für ein Päckchen Butter den Gegenwert von 40 Minuten Arbeit zahlte und nicht - wie heute - von vier Minuten", betonte der Bundespräsident.

Die Spannungen zwischen Erwartungen der Verbraucher und Erfordernissen der Landwirte ließen sich nicht durch einseitige Schuldzuweisungen lösen. Die Verbraucher sollten sich eingestehen, dass sie von der Landwirtschaft so etwas wie die Quadratur des Kreises erwarteten, sagte Köhler. "Wir wollen hochwertige Nahrungsmittel, bei deren Produktion Natur und Umwelt geschont werden. Wir wollen Fleisch aus artgerechter Haltung. Wir wollen möglichst wenig Chemie und möglichst viel Natur - und zugleich wollen wir das alles so billig wie möglich."

Einseitige Schuldzuweisungen brächten keine Lösung, betonte Köhler. Vielmehr müssten sich alle Beteiligten auf ihre Verantwortung besinnen. Der Bundespräsident forderte die großen Lebensmittelkonzerne und den Handel auf, beim Einkauf ihrer Rohprodukte nicht nur auf den Preis, sondern auch auf ökologische Qualität und artgerechte Haltung zu achten: "Ich bin gewiss, die Verbraucher werden es zu schätzen wissen."

Quelle: ntv.de

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